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6.August (19.8.) VERKLÄRUNG
unseres Herrn, Gottes und Erlösers JESUS CHRISTUS
Metamorfosis / Preobrazhenie / Schimbarea |
15.August (28.8.) ENTSCHLAFEN
der Allerheiligsten Gottesgebaererin und steten Jungfrau Maria
Koimisis tis
IperAgias,
Endoxou,
Despinis Imon, Theotokou kai Aeiparthenou Marias
Uspenie PreSw. Bogorod. /
Adormirea
Maicii Domnului
Im Gebären hast du die Jungfräulichkeit bewahrt, im Entschlafen die Welt nicht verlassen, o Gottesgebärerin. Du bist hinübergegangen zum Leben die du bist des Lebens Mutter und durch deine Fürbitten erlösest du vom Tode unsere Seelen. |
Gedanken
zum Fest ...
Ikone und Gebete zum Fest ...
Erzählung zum Fest ...
Dieses Hochfest der Gottesmutter ist für uns Gläubige
ein Fest der Überwindung des Todes im Herrn:
Der Tod ist nach seinem Besiegtwerden durch Christus in der
Auferstehung nicht einfach aufgehoben.
Er gehört vielmehr als
Abschluss des irdischen Lebens zur irdischen Wirklichkeitserfahrung der
Gläubigen.
Aber er hat nicht mehr das letzte Wort, sondern ist zum Mittel der
Vollendung geworden - in der Hand dessen, der über Leben und
Tod herrscht.
Das "Grabtuch" mit der Darstellung der Gottesmutter wird von der Mitte der Kirche nach einer Prozession rund um die Kirche in den Altar gebracht. Viele jetzt blühende Sommerblumen schmücken die Kirche. Es ist vielerorts in der Orthodoxie ein Volksfest des Jubels und der Lebensfreude. Denn wirklich freuen kann man sich erst, wenn man selbst dem Tod mit dem Bewusstsein begegnen kann, dass er nicht mehr das letzte Wort hat.
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vom BATSCHKOVO-Kloster
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BATSCHKOVO-Kloster BATSCHKOVO-Kloster
Wie kann man auch eine Tatsache leugnen, die
über jeder
historischen Verifizierung steht ?
Glaube beruht nicht auf dokumentierten Beweisen.
Gläubiges Denken, erleuchtet vom Heiligen Geist, wurde Schritt
für Schritt davon überzeugt, dass, wenn "der Lohn der
Sünde der Tod" ist,
Maria einen besonderen Sieg über den Tod verdient hat.
Es ist nicht nur das Fest der Gottesmutter, sondern der
ganzen menschlichen Natur.
Denn in Maria hat die menschliche Natur ihr Ziel
erreicht.
Dieses Hochfest der Gottesmutter ist für uns
Gläubige
ein Fest der Überwindung des Todes:
Der Tod ist nach seinem Besiegtwerden durch Christus in der
Auferstehung nicht einfach aufgehoben.
Er gehört vielmehr als Abschluss des irdischen Lebens zur
irdischen Wirklichkeitserfahrung der Gläubigen.
Das
dritte
der großen Feste des Sommers ist das Gedächtnis der
Beendigung des irdischen Lebens und die Aufnahme in das ewige Leben
der allheiligen Gottesmutter Maria, das in der liturgischen Sprache
"Entschlafung" genannt wird.
Schon in den 2 Wochen vorher werden wir durch eine Fastenzeit (1.-14.
August nach neuem Stil, 14.-27. August nach altem Stil) auf das Fest
hingeführt. Wenn wir die liturgischen Texte des Festtages
hören, dann bekommen wir den Eindruck, dass wir in dem
bedeutendsten der Feste stehen, die der Gottesmutter gewidmet sind.
Das Fest fasst das Heilsgeschehen rund um die Gottesmutter noch einmal zusammen. So erzählt uns das Evangelium im Orthros vom Besuch der Gottesmutter bei Elisabeth (Lk 1,39-56). Lesung (Phil 2,5-11) und Evangelium (Lk 10,38-42 und 11,27-28) in der Liturgie sind die gleichen wie am 8. September, dem Tag der Geburt Marias. Man wird bemerken, dass die Perikopen, die am Fest gelesen werden, den Tod der Allheiligen nicht erwähnen. Nur in den Gesängen zu Vesper und Orthros findet man die besondere Bedeutung, die die Kirche dem Fest zuschreibt.
Die
Bedeutung ist zweifach und wird genau durch einen Satz
ausgedrückt, der zur Vesper gesungen wird:
"DIE QUELLE DES LEBENS WIRD BESTATTET IN EINEM
GRABE
- und -
EINE LEITER ZUM HIMMEL WIRD IHR GRAB".
Der erste Teil des Satzes - "die Quelle des Lebens
wird
bestattet in einem Grabe" - zeigt, dass wir konkret des
irdischen Ablebens der Allheiligen gedenken. Wenn wir im Jahr der
Kirche jedes Jahr an den entsprechenden Tagen die Gedächtnisse
des Ablebens des Vorläufers JOHANNES, der Apostel und der
Martyrer begehen, so gibt es noch viel mehr Gründe das Ende
des irdischen Lebens der Mutter Gottes zu feiern, die ja auch unsere
Mutter ist und deren Heiligkeit und Herrlichkeit viel
größer ist als die der Auserwählten.
Aber das Fest ist viel mehr als ein Gedenken an
den Tod.
Der zweite Teil des Satzes lautet: "EINE LEITER ZUM HIMMEL
WIRD IHR
GRAB". Jedes Grab, derer, die uns in ihrem Weg zu Christus
vorangegangen sind, kann uns in gewisser Weise eine Leiter werden, die
auch uns zum Himmel führt.
Aber im Fall der Gottesmutter Maria kommt noch
Außergewöhnliches hinzu.
Die gesungenen liturgischen
Texte weisen uns darauf hin:
Die Himmelfahrt Marias ist außerhalb - und über - der alltäglichen Natur. Der Glaube an die Himmelfahrt Marias beruht nicht auf einer biblischen Erzählung oder auf einem historischen Zeugnis, das wissenschaftlich nachprüfbar wäre. Sie ist auch nicht dogmatisch formuliert. Die Kirche hat bis jetzt noch keine Notwendigkeit gesehen, auf dem Glauben an die leibliche Himmelfahrt zu bestehen. Aber auch wenn die Kirche nicht auf einer solchen (inneren oder äußeren) Bekräftigung besteht, so kann man doch sagen, dass das orthodoxe Gewissen eine tatsächliche Verneinung der Himmelfahrt nicht nur als leichtsinnig sondern als eine Gotteslästerung ansehen würde. Wie kann man auch eine Tatsache leugnen, die nicht der historischen Verifizierung bedarf? Der Glaube an die Himmelfahrt beruht nicht auf dokumentierten Beweisen. Gläubiges Denken, erleuchtet vom Heiligen Geist, wurde Schritt für Schritt davon überzeugt, dass, wenn "der Lohn der Sünde der Tod" ist, Maria einen besonderen Sieg über den Tod errungen hat. In gleicher Weise wie Jesus (auch wenn man hier die Proportionen nicht verschieben darf) wurde sie in ihrem Leib verherrlicht. Die Verherrlichung der allreinen und allheiligen Gottesmutter in Seele und Leib - und nicht der eine oder andere Symbolismus oder die historischen Umstände - sind der eigentliche Gegenstand des Festes
Die
Himmelfahrt ist das Fest nicht nur Marias, sondern der ganzen
menschlichen Natur. Denn in Maria hat die menschliche Natur ihr Ziel
erreicht. Eine Woche nach dem Beginn des liturgischen Jahres, werden
wir die Geburt der allheiligen Jungfrau feiern. Jetzt, zwei Wochen vor
dem Ende des liturgischen Jahres feiern wir den Tod und die
Verherrlichung der allheiligen Gottesmutter.
So also macht der Zyklus des Marienlebens das Schicksal und
die
Entwicklung einer menschlichen Natur deutlich, die Gott völlig
treu ist. Mit ihr wird das Menschengeschlecht erhoben und im Himmel
aufgenommen. Die allheilige Gottesmutter hat in der Geschichte der
Menschheit eine einzigartige Aufgabe erfüllt, die weit
über unsere Vorstellungskraft hinaus geht. Aber die
vollkommene Frucht der Gnade, die wir an der Gottesmutter so bewundern,
zeigt uns die Entwicklung einer Seele, die sich geöffnet hat,
um die Fülle der Gaben Gottes zu empfangen.
Nur zwei Wochen trennen das Fest der Entschlafung der Gottesmutter und das Ende des Kirchenjahres. Der Zyklus des vergangenen Kirchenjahres ist fast vollendet, ein neues Kirchenjahr beginnt am 1. September. Auch während dieses Kirchenjahres werden wieder die Feste von Weihnachten, Ostern, Pfingsten, der Gottesmutter und die Feste der vielen Heiligen auch auf uns zukommen. Machen auch wir uns wie die Gottesmutter bereit die Fülle der Gnade Gottes zu empfangen und sie in uns Frucht bringen zu lassen.
unter
Verwendung von Ausschnitten aus:
A Monk of the Eastern Church, The Year
of Grace, A Spiritual and Liturgical Commentary on the Calender of the
Orthodox Church, Crestwood N.Y. 1992, p. 242 ff.
Text hier aus St.-Andreas-Bote
ROM: Sta. MARIA MAGGIORE
(431-1296) Konzil v. Ephesos - Jacopo Torriti
Erzählung
nach Transitus Mariae Kap. 6-17
.
Text hier aus "ORTHODOXES GLAUBENSBUCH"
6.
August (19.8.)
METAMORPHOSIS
(gr.)
PREOBRAZHENIE (slaw.)
SCHIMBAREA (rum.)
VERKLÄRUNG
unseres
Herrn, Gottes und Erlösers
JESUS CHRISTUS
Du wurdest verklärt |
Evangelium:
Mt 17: 1-9
So wie 2003 hier in der Kathedrale Sv. NEDELJA in SOFIA, BULGARIEN
haben die Gläubigen die verklärte Natur in Form von
Früchten zum Dank an den Schöpfer und zum Segnen zum
Wohle der Menschen in die Festtagsliturgie mitgebracht.
Im Norden segnet man Äpfel, im Süden Trauben.
(Pressefoto der bulgarischen Zeitung STANDARD; Fotograf: Viktor Levi)
Das Hochfest der Verklärung weist uns auf
Sinn und Ziel unseres Lebens und der ganzen Schöpfung hin
und macht uns wie den Aposteln Mut mit diesem Ziel vor Augen
auch schmerzhafte Schicksalsschläge überstehen zu
können.
Die Jünger schauten Deine
Herrlichkeit, soweit sie diese zu ertragen vermochten,
auf dass sie das freiwillige Leiden zu erkennen vermöchten,
wenn sie Dich gekreuzigt sähen,
der Welt aber verkündend,
dass Du in Wahrheit bist der Abglanz des Vaters.
Wie bei einer Bergwanderung im Nebel
bisweilen der blaue Himmel durchbricht und einen Blick auf den noch zu
erklimmenden sonnenbestrahlten Gipfel freigibt, so wurde den
Jüngern hier auf dem Berg Tabor für einen kurzen
Augenblick etwas von der Herrlichkeit der Schau Gottes erfahrbar, zu
der zu gelangen die Bestimmung und die Sehnsucht unseres christlichen
Lebens ist.
Diese werden wir erreichen, wenn wir im geduldigen Aufstieg durch
Leiden und Mühen das Ziel nicht aus dem Sinne lassen, auch
wenn es uns meist durch die Nebel unseres Alltags verdeckt ist. Was
aber im Nebel zumeist verborgen bleibt, ist jetzt schon und nicht erst
in Zukunft die unvergängliche Wirklichkeit.
Darum war es den orthodoxen Mönchsvätern im
14.Jahrhundert (u.a. der Hl. GREGOR PALAMAS) wichtig,
in Auseinandersetzungen mit westlichen pseudohumanistischen
Realismusideen festzuhalten, dass das von den Jüngern auf dem
Berg Tabor geschaute Licht nicht nur ein psychologisch
erklärbares Phänomen war, sondern Gott, das
ungeschaffene Licht Selbst, das am Ende unseres Lebens von uns allen
erfahren werden wird - in dem Masse, wie ein jeder dazu bereit sein
wird.
Darauf spielt unser Festtropar an, und der Hl.EPHRAIM der Syrer
(306-373) bezeugt es in einer seiner Hymnen mit den Worten:
+
Wie ein jeder das Auge im Diesseits gereinigt hat,
so wird er dort schauen können die Herrlichkeit des
Allerhöchsten.
+
Wie ein jeder das Ohr im Diesseits geöffnet hat,
so wird er dort vernehmen Seine Weisheit.
+
Wie ein jeder sein Inneres im Diesseits weit gemacht hat,
so wird er dort aufnehmen können von Seinen Schätzen.
Hirmos der Oden
des Kosmas Monachos im Orthros zum Fest der Verklärung Christi
Schimbatu-Te-ai la fata, in munte, Hristoase Dumnezeule,
aratand ucenicilor Tai slava Ta, pe cat li se putea;
straluceasca si noua, pacatosilor, lumina ta cea pururea fiitoare,
pentru rugaciunile Nascatoarei de Dumnezeu,
Datatorule de lumina, slava Tie!
zu ähnlichen Beispielen von
Harmonie zwischen Natur und Kirche
Wie auf der Ikone des Konzils dargestellt, wird das
Kollegium der
Bischöfe durch die vielgestaltigen Kirchenväter
ergänzt,
die nicht Bischöfe sind. Stellvertretend für sie sind
auf der
Ikone unter anderem der Hofgelehrte des Kalifen von Damaskus mit Turban
- unser Heiliger Hymnograph Johannes von Damaskus und mit dem Korb als
Kopfbedeckung und der feurigen Rede der Heilige Spyridon, der
wortgewaltige Verteidiger des orthodoxen Glaubens zu erkennen.
Dass Pluralität auch bedeuten kann, dass ein einzelner Mensch
eine
solche Fülle nicht mehr fassen kann, mag uns das Beispiel des
Kaisers, des weltlichen Herrschers der damaligen Oekumene zeigen, der
sichtbar überfordert in der Mitte der Ikone zu erkennen ist.
Beachtet
mir auch, was für Menschen das waren, die diese strengen und
schweren Gebote zu hören bekamen: Arme und einfache
Männer,
die nicht schreiben und lesen konnten, die nirgendwo bekannt waren, die
sich nie mit den Gesetzen der Welt befassten, die sich vielleicht nicht
mal in öffentlichen Versammlungen hervortaten, Fischer und
Zöllner, mit tausenderlei Armseligkeiten behaftet.
Wenn aber ein solcher Auftrag schon die hohen und
großen
Leute verwirren kann, wie sollte er nicht jene niederschmettern und
erschrecken, die völlig unerfahren waren und nie und nimmer
von
Amt und Würde geträumt hatten? ...
Was für ein Trost hatten sie bei alldem denn?
Die Macht dessen, der sie aussandte!
Deshalb hat auch der Herr in seiner Rede allem anderen dies
vorangestellt: »Seht,
ich sende euch!«
Das genüge zu eurer Beruhigung, das genüge
zu eurer
Ermutigung, damit ihr ohne Furcht seid vor denen, die euch anfeinden.
Hl. EVANGELIUM
nach Matthäus 9:
36 10: 1-8
Apostel: 1
Kor 4: 9-16
Ihr Erste unter den Aposteln und Lehrer des Erdkreises, bittet den Gebieter des Alls, für die Welt um Frieden und für unsere Seelen um die große Milde. Gesegnet bist Du, Christus unser Gott der Du zu Allweisen die Fischer gemacht hast, indem Du ihnen sandtest den Heiligen Geist, und durch sie den Erdkreis eingefangen hast. Menschenliebender, Ehre Dir ! |
|
Hl.JOHANNES
CHRYSOSTOMUS: Auftrag an die Jünger
Ohne
apostolische Werte: Werte-Probleme unserer Zeit
PLURALITÄT ist nicht erst ein Schlagwort unserer
Zeit.
Hl. EVANGELIUM
nach Matthäus 9:
36 10: 1-8
Als der Herr die
Volksmengen sah, wurde er innerlich bewegt über sie, weil sie
erschöpft und verschmachtet waren wie Schafe, die keinen
Hirten haben.
Dann spricht er zu seinen Jüngern:
Die Ernte zwar ist groß, die Arbeiter aber sind wenige.
Bittet nun den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter aussende in seine
Ernte!
Und als
er seine zwölf Jünger herangerufen hatte, gab er
ihnen Vollmacht über unreine Geister, sie auszutreiben und
jede Krankheit und jedes Gebrechen zu heilen.
Die Namen der zwölf Apostel aber sind diese: der erste Simon,
der Petrus genannt wird, und Andreas, sein Bruder, und Jakobus, der
Sohn des Zebedäus, und Johannes, sein Bruder,
Philippus und Bartholomäus, Thomas und
Matthäus, der Zöllner, Jakobus, der Sohn des
Alphäus, und Thaddäus,
Simon, der Kananäer, und Judas, der Iskariot, der
ihn verriet.
Diese zwölf sandte Jesus aus und befahl ihnen und sprach:
Geht nicht auf einen Weg der Nationen, und geht nicht in eine Stadt der
Samariter; geht
aber vielmehr zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel!
Wenn ihr aber hingeht, predigt und sprecht:
Das Reich der Himmel ist nahe gekommen.
Heilt Kranke, weckt Tote auf, reinigt Aussätzige, treibt
Dämonen aus!
Umsonst habt ihr empfangen, umsonst gebt!
1 Kor 4: 9-16
Denn
mir scheint, dass Gott uns, die Apostel, als die Letzten hingestellt
hat, wie zum Tod bestimmt; denn wir sind der Welt ein Schauspiel
geworden, sowohl Engeln als auch Menschen.
Wir sind Narren um Christi willen, ihr aber seid klug in Christus; wir
schwach, ihr aber stark; ihr geehrt, wir aber verachtet.
Bis zur jetzigen Stunde leiden wir sowohl Hunger als auch Durst und
sind nackt und werden geschlagen und haben keine bestimmte Wohnung
und mühen uns ab und arbeiten mit unserer eigenen
Hände Arbeit.
Geschmäht, segnen wir;
verfolgt, dulden wir;
gelästert, reden wir gut zu;
wie Unrat der Welt sind wir geworden, ein Abschaum aller bis jetzt.
Nicht um euch zu beschämen, schreibe ich dies, sondern ich
ermahne euch als meine geliebten Kinder.
Denn wenn ihr auch zehntausend Erzieher hättet in Christus, so
habt ihr doch nicht viele Väter; denn ich habe euch gezeugt in
Christus Jesus durch das Evangelium.
Darum ermahne ich euch: Folgt meinem Beispiel !
PLURALITÄT ist nicht erst ein
Schlagwort unserer Zeit.
VERSÖHNTE
VERSCHIEDENHEIT unter den APOSTELN
(unter den 12, und unter den 70...)
Das wird schon am Beispiel der Heiligen PETRUS und PAULUS deutlich:
Verschiedenheit in der Herkunft,
Simon-Petrus,
der Familienmensch und bodenstaendige See-Fischer aus Kafr Naum
Saulus-Paulus, der unverheiratete Individualist und in der Tradition
der Pharisaeer hochgebildete Weltbuerger
(mit roemischen Buergerrecht) aus der Kulturdrehscheibe
Kilikien
Verschiedenheit
im Charakter,
ja sogar Verschiedenheit in den Äusserlichkeiten der
Verbindung mit Gott.
Simon-Petrus,
vom Gottessohn in Galilaea als einer der ersten berufenen Apostel
Saulus-Paulus, erst Jahre nach der Auferstehung vom Auferstandenen
berufen
Die
Apostel und apostelgleichen Verbreiter
der christlichen Frohbotschaft in allen Voelkern
(von
der Hl. Maria Magdalena, ueber die Hl. Nino bis zu den Hl.Bruedern
Kiril und Method)
sind allezeit
leuchtende Vorbilder:
In verschiedenen Ausgangspunkten verwurzelt, aber vereint
in der Liebe mit den Mitmenschen,
in der Versammlung an groesstmoeglicher Einheit untereinander arbeitend
und so zum gemeinsamen Zielpunkt - Gott - hinwachsend.
Geistliches Wort
des heimgegangenen Pfarrers Oekon.
HERAKLIT Dimaratos
Protopresbyter Prof. Dr. Georgios Metallinos:
Die Fruechte des Pfingstereignisses
Vater Serafim
Pâtrunjel:
Zum Sonntag Aller Heiligen
"Die Heiligkeit ist die grundlegende Eigenschaft Gottes,
die
Eigenschaft aller uebrigen Eigenschaften,
die sie in sich schliesst,
wie das weisse Licht alle Farben des Regenbogens.
Das Leben in Gott, die Vergoettlichung (Theosis), ist Heiligkeit;
ohne
sie kann es in der Kirche keinerlei geistliche Gaben geben."
schreibt der grosse orthodoxe Denker Vater SERGEJ Bulgakov.
Zum
Sonntag Aller Heiligen
"Ut omnes unum sint." (Joh 17,21)
In der Geschichte ist durch die himmlische Kirche der Heiligen eine
neue Realität zum Vorschein gekommen. In der Welt jenseits des
gewöhnlichen biologischen Lebens des Menschen erschien das
Leben des menschgewordenen Gottessohnes. Von Pfingsten an macht der
Geist die Gläubigen zu Gliedern des Leibes Christi, welche die
Kirche bilden. Die Kirche Christi ist gleichzeitig sicht- und
unsichtbar, ist der mystische Leib des Herrn, hierarchische Institution
und soziale Gemeinschaft. Das göttliche und das menschliche
Element bilden eine einzige theandrische Realität, einen Leib
in Christus (Röm 12,15). Diese Verbindung unter dem
himmlischen und dem menschlichen Teil führt dazu, dass die
Engel und die Heiligen für die Lebenden Fürsprecher
sind und die Lebenden die Gebete jener anrufen. So haben die Heiligen
einen wichtigen Platz in der orthodoxen Spiritualität.
Am ersten Sonntag nach Pfingsten feiern wir das Fest "Allerheiligen
auf der Welt, in Asien, Libyen, Europa, im Norden und Süden".
Dieser Sonntag ist das Fest der Fülle der Kirche. Die
vollkommene Kirche der DreiEinheit endet in der vollkommenen Kirche der
Heiligen (Pentekostarion, Allerheiligensonntag, Synaxarion).
Über die Bedeutung dieses Festes und über die
Gründe seiner Feier an diesem Sonntag gibt uns das
Tagessynaxarion eine ausführliche Erklärung:
"Unsere gotttragenden Väter haben angeordnet, dass
wir nach der Herabkunft des Heiligen Geistes das heutige Fest feiern,
denn sie wollten zeigen, dass die Herabkunft des Heiligen Geistes so
große Wunder bewirkt hatte, dass sie, die aus gleichem Teig [gemeint
ist die menschliche aus Fleisch bestehende Natur] wie wir
geschaffen, geheiligt und zu Weisen gemacht wurden, und dass sie an
Stelle der gefallenen Schar eingesetzt und durch Jesus Christus zu Gott
geführt wurden; die einen durch Martyrium und Blut, die
anderen durch tugendhaftes Leben, weil der Heilige Geist Wunder bewirkt
hatte...
Einerseits ehren wir, indem wir das Fest feiern, viele andere, die,
auch wenn sie durch ihre Tugend gottgefällig lebten, aus
unbekannten Gründen (vielleicht wegen menschlichen
Umständen) niemand bekannt wurden, obwohl sie vielleicht nun
viel von Gottes Herrlichkeit gelebt haben.
Andererseits gab es viele, die gottgefällig in Indien,
Ägypten, Arabien, Mesopotamien, um das Schwarze Meer sowie
überall im Westen, sogar bis zu den britannischen Inseln, und,
kurz gesagt, in Ost und West gelebt hatten, deren Gedächtnis
sich nach der Sitte der Kirche wegen ihrer Vielzahl nicht leicht feiern
laesst. Damit wir auch die Hilfe derer, die irgendwo auf Erden
gottgefällig waren, bekommen und auch die künftigen
Heiligen berücksichtigen, ordneten die gotttragenden
Väter das Fest Allerheiligen an, das alle, von den ersten bis
zu den letzten Heiligen, enthält, die bekannten oder
unbekannten, die vom Heiligen Geist, der in ihnen wohnte, geheiligt
wurden.
Drittens sollten die einzelnen Feste der Heiligen auch zusammen an
einem Tag gefeiert werden, um zu zeigen, dass sie für
denselben Christus gekämpft haben, dass sie sich alle auf
demselben Weg der Tugend befanden und nach Verdienst gekrönt
wurden, als Diener desselben Gottes. Sie bilden die Kirche, sie
ergänzen die jenseitige Welt hier bei uns und ermahnen uns zum
gleichen Kampf, der verschieden nach dem Zustand jedes einzelnen ist."
(Pentekostarion: Allerheiligensonntag)
Das Fest Allerheiligen ist die letzte im Pentekostarion enthaltene
Feier.
Seine Position will uns zeigen, dass das Ziel des ganzen
erlösenden Werkes Jesu Christi und der Zweck der ganzen
Spiritualität der Kirche die Heiligkeit -unsere Vereinigung
mit Gott- ist.
Das Tagessynaxarion zeigt, dass die Feier "als
Triodionsschluss“ eingesetzt wurde (darunter
verstehen wir die beiden Bücher: das "Fasten-Triodion",
für die Hymnen der großen Fastenzeit, und
"Pentekostarion" für die Zeit im Jubel der Auferstehung),
und wie ein Rahmen alle Feste umschliesst.
Das Triodion enthält die sorgfältige Auslegung aller
für uns von Gott gewirkten Heilstaten:
Die Verstossung der Teufel aus dem Himmel wegen des ersten
Unheils, der Sünde und die Vertreibung Adams aus dem Paradies,
die ganze Oikonomia Gottes des Wortes und die Weise, in welcher wir
wieder zu den Himmeln durch den Heiligen Geist erhoben werden, und wie
wir dort gemäß den heiligen Vätern die
gefallene Schar ersetzen.
Jetzt feiern wir alle, die durch das Wohlwollen des Heiligen Geistes
geheiligt wurden:
Die herrlichen und heiligen Geister, das heißt die neun
Scharen; die Urahnen und Patriarchen, die Propheten und die heiligen
Apostel, die Märtyrer und die Hierarchen, die heiligen
Bekenner und die ehrwürdigen Mönche, die Gerechten
und die ganze Schar der heiligen Frauen und alle anderen unbekannten
Heiligen.
Über, unter und mit allen Heiligen feiern wir aber die Heilige
der Heiligen, die Allheilige und unsagbar mehr Geehrtere als der Engel
Scharen, unsere Frau und Gebieterin und immerwährende Jungfrau
Maria." (Pentekostarion, Allerheiligensonntag, Synaxarion)
An dieser Feier freut sich Christus selbst, weil er den Glanz der
Früchte seines Opfers sieht, freut sich die Kirche, welche
ihre Erfüllung schaut, sind selig alle Heiligen vor dem
himmlischen Thron und freuen wir uns alle, die wir das Beispiel ihres
Lebens anschauen. Wir versuchen ihrem Glauben zu folgen, um am Ende der
Laufbahn unseres Lebens (vgl. 1Kor 9,24) mit ihnen zusammen zu sein,
und beten dafür.
Durch ihre Annäherung an Gott und durch die Nähe zu
ihm sind die Heiligen unaufhörliche Mittler für
unsere Erlösung.
Die Dankdoxologie für die Heiligen und ihre Anrufung in
Bittgebeten für Lebende und Verstorbene bilden eine sehr alte
christliche Praxis in welcher Gott in und unter uns verherrlicht wird.
Weil wir wissen, dass die Heiligen Menschen wie wir waren und dieselben
dem Menschen zugehörenden Schwächen hatten, dass sie
deswegen auch unsere Schwächen und Verfehlungen verstehen
können, haben wir großes Vertrauen auf ihre Gebete
für uns.
Die Heiligen sind folglich unsere Freunde, die wir bitten, bei Gott
für unsere Erlösung zu vermitteln, damit wir ewig
zusammen mit ihnen sein können.
QUELLE:
Bischof SOFIAN von Brasov (p. Serafim
Pâtrunjel)
Die Orthodoxe Spiritualität der Osterzeit (Kommentar
zum Pentekostarion)
Würzburg 1998, S. 119ff
(hier aus
* St.Andreas-Bote *)
Die
vormals Unfruchtbare gebiert heute den Vorlaeufer Christi. Dieser aber ist die Fuelle aller Weissagung: Er wurde von den Propheten vorhergesagt, er, der im Jordan durch Handauflegung bezeugte die Erscheinung des Wortes Gottes, er, der Prophet, Verkuender und Vorlaeufer ist. |
Auf zum Vater steigt Christus empor stellt vor Ihn unsere menschliche Natur die Er annahm für uns |
Mit der Himmelfahrt unseres Herrn und Erloesers Jesus Christus ist die
oesterliche Zeit abgeschlossen und es beginnt die Vorbereitung auf
Pfingsten. In der Kirche werden nicht mehr die Gesaenge des Osterjubels
gesungen; die Glaeubigen begruessen einander nicht mehr mit dem
Ostergruss. Dennoch empfinden wir keinen traurigen Abschied vom Herrn,
sondern stellen uns viel mehr in freudiger Erwartung auf die
verheissene Sendung des Heiligen Geistes ein. So faehrt Christus auf in
die Herrlichkeit des Vaters, ohne sich von uns zu trennen. Mit Ihm wird
auch unsere menschliche Natur der göttlichen Herrlichkeit
teilhaftig.
Hier beginnt, was sich einst auch an uns und am ganzen Kosmos vollenden
wird:
die Rückführung der von Gott
getrennten
Schöpfung !
Nachdem
Du fuer uns die Heilsordnung erfuellt
und das Irdische mit dem Himmlischen vereint hast,
bist Du aufgefahren in Herrlichkeit,
Christus, unser Gott.
Ohne uns zu verlassen, ungetrennt,
rufst Du denen, die Dich lieben zu:
Ich bin mit euch,
und niemand kann wider euch sein !
Wie
Du Selbst gewollt, wurdest Du geboren.
Und wieder erschienst Du, wie Du Selbst beschlossen,
und littest als Mensch.
Doch als Gott standest Du auf,
und zu den Himmeln in Herrlichkeit stiegest Du empor
und führtest hinauf der Menschen Natur,
und mit Herrlichkeit schmücktest Du sie.
Allhl.Dreieinigkeit
und
Mitfest des
Heiligen Geistes
Gepriesen
bist Du, Christus unser Gott, der Du zu Allweisen die Fischer gemacht hast, indem Du ihnen sandtest den Heiligen Geist, und durch sie den Erdkreis eingefangen hast, Menschenliebender, Ehre Dir ! |
Als
Er herabfuhr, die Sprachen zu
verwirren,
schied der Hoechste die Voelker;
als Er des Feuers Zungen verteilte,
berief Er zur Einheit
alle !
Einstimmig verherrlichen wir den Heiligen Geist
.
PFINGSTEN
in der Apostelgeschichte und nach den
Kirchenvätern
Prof.Skaballanovitsch: Der
HEILIGE GEIST in unseren täglichen Gebeten
Kniebeugungsgebete der Pfingstvesper
Hl. Kyrillos von Jerusalem:
Geist-Taufe am
Pfingstfest
Metropolit STYLIANOS von Australien:
Gedanken zur Frucht des Geistes
Metropolit MICHAEL: Realitaet des
Heiligen
Geistes
Pfingsten
„Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.
In Jerusalem aber wohnten Juden, fromme Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. Als sich das Getöse erhob, strömte die Menge zusammen und war ganz bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner Sprache reden. Sie gerieten außer sich vor Staunen und sagten: Sind das nicht alles Galiläer, die hier reden? Wieso kann sie jeder von uns in seiner Muttersprache hören: Parther, Meder und Elamiter, Bewohner von Mesopotamien, Judäa und Kappadozien, von Pontus und der Provinz Asien, von Phrygien und Pamphylien, von Ägypten und dem Gebiet Libyens nach Zyrene hin, auch die Römer, die sich hier aufhalten, Juden und Proselyten, Kreter und Araber, wir hören sie in unseren Sprachen Gottes große Taten verkünden.“
Apg 2,1-11
Beachte, ich bitte dich, wie der Geist genau zu der Zeit kommt, da sie
im Gebet versammelt sind, da sie Liebe zueinander haben.
Hl. Johannes Chrysostomos
Durch jenen Sturmwind wurden die geistigen Kräfte der Boshaftigkeit und alle unreinen Dämonen aus der Luft ausgetrieben und zerstreut.
Hl. Gregor Dialogos
Es heißt: "wie von einem daherfahrenden, gewaltigen Winde". Das zeigt, daß ihnen (den Aposteln) nichts in der Lage sein wird zu widerstehen, sondern daß sie alle ihre Feinde wie Staub zerstreuen werden.
Hl. Johannes Chrysostomos
Entsprechend erschien der Geist in Gestalt des Feuers, denn Er treibt
aus einem jeden Herzen, das Er erfüllt, die
Gefühlskälte und entflammt es mit der Liebe zum
Ewigen.
Hl. Gregor Dialogos
Weshalb erschien er im Bilde von Zungen? – Um zu zeigen, dass
Er mit dem göttlichen Wort verwandt ist, denn dem Wort ist
nichts so verwandt wie die Zunge; zugleich aber auch zur Gnadengabe des
Lehrens, denn der Lehrer in Christus braucht eine begnadete Zunge.
Weshalb erschien Er in feurigen Zungen? - Nicht nur wegen des einen
Wesens des Geistes mit dem Vater und dem Sohn (denn unser Gott ist ein
Feuer, das das Böse verzehrt), sondern auch wegen der
Doppelwirkung der apostolischen Predigt, die beides zugleich bewirkt
– die Wohltat und die Strafe
Hl. Gregor Palamas
Kniebeugungsgebete der Pfingstvesper:
(hier
wird seit Ostern zum erstenmal wieder gekniet; daher
"Kniebeugungsgebet")
1)
a)
Allerreinster, makelloser, anfangloser, unsichtbarer, unbegreiflicher,
unerforschlicher, unveraenderlicher, unueberwindlicher, unermesslicher,
langmuetiger Herr !
Du allein hast Unsterblichkeit und wohnst im unzugaenglichen Lichte !
Du hast den Himmel geschaffen
und die Erde und das Meer
und alle Geschoepfe in ihnen !
Du gewaehrst allen die Bitten - noch bevor Du gebeten wirst !
Dich bitten wir und Dich rufen wir an,
menschenliebender Gebieter,
Dich, den Vater unseres Herrn und Gottes und Erloesers Jesus Christus,
Der fuer uns Menschen und zu unserem Heile
aus den Himmeln herabgekommen ist
und Fleisch angenommen hat
von dem Heiligen Geiste
und aus der Immerjungfrau und ruhmreichen Gottesgebaererin Maria.
Er belehrte uns zuerst durch Worte,
spaeter unterwies Er aber auch durch Taten,
als Er das heilbringende Leiden erduldete.
Er gab uns ein Vorbild,
Deinen Dienern hier unten, obwohl sie sich Deine Gnade nicht verdient
haben,
Dir Gebete darzubringen,
indem wir Nacken und Knie beugen
wegen unserer eigenen Suenden und den unwissentlichen Vergehen allen
Volkes !
Du selbst, gnadenreicher und menschenliebender Gott, erhoere uns nun
an welchem Tag auch immer wir Dich anrufen,
besonders aber an diesem Tage des Pfingstfestes,
an welchem unser Herr Jesus Christus, nachdem Er gen Himmel gefahren
war,
und sich zu Deiner, des Gottes und Vaters, Rechten gesetzt hatte,
den Heiligen Geist auf Seine heiligen Juenger und Aposteln herabgesandt
hat;
dieser liess sich auch auf einen jeden von ihnen nieder
und sie wurden alle erfuellt mit Seiner unerschoepflichen Gnade
und verkuendeten in fremden Zungen Deine Grosstaten und weissagten.
Nun also erhoere uns, die wir Dich bitten,
und gedenke unser, die wir ansonsten hier unten hilflos und
hoffnungslos sind,
und hebe auf die Gefangenschaft unserer Seelen,
der Du Milde hast fuer uns.
Nimm uns an,
die wir vor Dir niederfallen und rufen:
Wir haben gesuendigt !
Zu Dir kommen wir vom Mutterschosse an,
denn vom Mutterschosse an bist Du unser Gott.
Doch unsere Tage sind verflossen in Nichtigkeiten.
Wir haben Deine Hilfe verspielt und jede Rechtfertigung verloren;
dennoch rufen wir voll Zuversicht auf Dein Erbarmen:
Der Suenden unserer Unreife und unseres Unverstandes gedenke nicht,
und reinige uns von unseren verborgenen Suenden;
lass uns nicht im Alter verloren sein, wenn unsere Kraefte schwinden,
verlasse uns nicht ehe wir in die Erde zurueckkehren,
mache uns wuerdig der Umkehr zu Dir,
und sei uns geneigt in Huld und Gnade;
lege an unsere Suenden den Massstab Deiner Milde
und stelle die Unerschoepflichkeit Deiner Erbarmungen
der Menge unserer Suenden gegenueber.
Blicke herab, o Herr,
von Deiner heiligen Hoehe auf Dein vor Dir stehendes Volk,
welches reichliche Gnade von Dir erwartet.
Komm zu uns mit Deiner Gnade,
reisse uns aus der Gewalt des Teufels;
staerke unser Leben durch Deine heiligen und goettlichen Gebote;
einem treuen Schutzengel vertraue Dein Volk an;
versammle uns alle in Deinem Reich:
gewaehre Verzeihung denen, die auf Dich hoffen;
vergib ihnen und uns die Suenden;
reinige uns durch die Wirksamkeit Deines Heiligen Geistes
und vernichte die gegen uns gerichteten Raenke des Feindes !
b)
Gepriesen
bist Du,
Herr, Gebieter, Allherrscher,
der Du den Tag durch das Strahlen der Sonne erleuchtet,
und die Nacht erhellt hast mit dem Abglanz.
Du hast uns gewaehrt,
den Lauf des Tages zu durcheilen
und uns zu naehern dem Beginn der Nacht;
erhoere unsere Bitten und die Deines ganzen Volkes;
vergib uns alle die absichtlichen oder unabsichtlichen Suenden;
nimm an unsere Abendgebet,
und sende ueber Dein Erbe die Fuelle Deiner Gnade und Deiner
Erbarmungen.
Umschirme uns mit Deinen heiligen Engeln,
wappne uns mit den Waffen Deiner Gerechtigkeit;
umgib uns mit der Bastion Deiner Wahrheit;
bewahre uns mit Deiner Macht,
errette uns von jeder Bedraengnis
und vor jedem Anschlag des Widersachers,
verleihe uns auch,
dass der gegenwaertige Abend und die folgende Nacht
vollkommen, heilig und ohne Suende sei,
frei von Kummer und Anfechtungen,
so wie auch alle Tage unseres Lebens
auf die Fuerbitten der heiligen Gottesgebaererin und aller Heiligen
die Dir von Ewigkeit an wohlgefallen haben !
Herr Jesus
Christus, unser Gott,
der Du Deinen Frieden den Menschen geschenkt hast,
und die Gabe des Allheiligen Geistes noch im Leben uns gegenwaertig und
immerfort darbietest,
den Glaeubigen als unentreissbares Erbe,
sichtbarer aber dieselbe Gnade Deinen Juengern und Aposteln heute
herabgesandt hast
und ihre Lippen durch feurige Zungen gekraeftigt hast,
durch welche wir Menschen die Erkenntnis Gottes in eigener Mundart im
Gehoere empfangend,
mit dem Lichte des Geistes erleuchtet
und dem Irrtum, wie aus der Finsternis, entzogen sind
und durch die Verteilung der wahrnehmbaren und feurigen Zungen
und durch uebernatuerliche Wirksamkeit den Glauben an Dich erlernt
haben
und Dich mit dem Vater und dem Heiligen Geiste
in einer Gottheit und Macht und Gewalt als Gott zu bekennen angefacht
sind !
Du nun,
Abglanz des Vaters,
Seines Wesens und Seiner Natur unveraenderliches und unbewegliches
Ebenbild,
Quelle der Erloesung und der Gnade,
oeffne auch mir Suender die Lippen und lehre mich,
wie und wofuer ich beten soll:
Denn Du kennst die Fuelle meiner Suenden,
Deine Barmherzigkeit aber wird die Unzahl derselben ueberwinden.
Siehe,
in Furcht stehe ich vor Dir,
in das unerschoepfliche Meer Deines Erbarmens werfe ich die
Verzweiflung meiner Seele.
Leite mein Leben,
der Du durch Dein Wort
jegliches Geschoepf mit der unbeschreibbaren Macht Deiner
Weisheit leitest,
o stiller Hafen der vom Sturm Bedraengten,
und
weise mir den Weg, den ich wandeln soll.
Den Geist Deiner Wahrheit gib meinen Gedanken;
den Geist des Verstandes schenke meiner Unvernunft;
mit dem Geiste der Gottesfurcht erhelle meine Werke;
erneuere auch den rechten Geist in meinem Inneren,
und mit dem Geist Deiner Herrschaft staerke auch meine ausgleitenden
Gedanken,
damit ich jeden Tag zu dem, was da frommt, durch Deinen guten Geist
gefuehrt,
gewuerdigt sei,
Deine Gebote zu erfuellen
und ewig zu gedenken
Deiner herrlichen, ueber unsere Handlungen Rechenschaft fordernden
Wiederkunft.
Lass mich nicht anschmiegen an die vergaengliche Reize,
sondern staerke mich, zu streben nach dem Genuss der zukuenftigen
Schaetze.
Denn Du hast gesagt, o Gebietender,
dass ein jeglicher, was er auch bitten werde in Deinem Namen,
es unverwehrt empfangen werde von Deinem mitewigen Gott und Vater;
darum,
so flehe ich Suender Deine Guete an
am Tage des Herabkommens Deines Heiligen Geistes:
Um was ich gebeten, gib mir zum Heil.
Ja, Herr,
Du alle Wohltat reichlich darbietender Geber des Guten,
der Du ueberschwaenglich gibst, um was wir bitten,
Du bist der Mitleidige, der Erbarmende,
der Du suendlos teilgenommen hast an unserem Fleische,
und zu denen, die ihre Kniee vor Dir beugen, Dich mildherzig neigest,
auch zu Suehnung geworden bist fuer unsere Suenden,
so schenke denn, o Herr, Deinem Volke Deine Erbarmungen;
erhoere uns aus Deinem heiligen Himmel;
heilige uns mit der Kraft der Erloesung Deiner Rechten;
decke uns mit dem Schirme der Fluegel Deiner Engel,
verschmaehe nicht die Werke Deiner Haende.
Dir allein suendigen wir,
doch Dir allein dienen wir auch;
wir wollen nicht einen fremden Gott anbeten,
noch zu einem anderen Gott, o Gebietender, unsere Haende ausstrecken.
Verzeihe uns die Uebertretungen
und nimm die Bitten unseres Kniefalls an,
strecke nach uns allen Deine hilfreiche Hand aus.
Nimm an das Gebet aller, als ein wohlgefaelliges Rauchopfer,
welches vor Deinem huldreichen Throne aufgenommen wird !
b)
Herr, Herr, der
Du uns errettest vor jedem Pfeil, der
am Tage fliegt,
errette uns auch von jedem Ungemach, das im Finstern einherschleicht.
Nimm an das abendliche Opfer, das Aufheben unserer Haende.
Wuerdige uns auch,
die Strecke der Nacht tadellos zurueckzulegen, ohne Versuchung boeser
Dinge
und erloese uns von aller Unruhe und Angst, die in uns vom Teufel
erregt wird.
Verleihe unseren Seelen die Zerknirrschung
und unseren Gedanken die Besorgnis
ob der Pruefung in Deinem furchtbaren und gerechten Gerichte.
Festige an der Gottesfurcht unser Fleisch und ertoete unsere Bindung an
Irdisches,
auf dass wir auch waehrend der Ruhe des Schlafes erleuchtet werden
durch die Betrachtung Deiner Gerichte.
Entferne auch von uns jede unziemende Einbildung und schaendliche
Begierde.
Lass uns aber aufstehen zur Zeit des Gebetes,
nachdem wir uns im Glauben gestaerkt haben
und fortgeschritten sind in Deinen Geboten !
3)
a)
Du, ewig
stroemende Quelle des Lebens und
des Lichtes,
Du, mitewige schoepferische Kraft des Vaters,
Der Du die ganze Heilsordnung zur Erloesung der Sterblichen so herrlich
erfuellt hast,
Christus unser Gott !
Der Du die unloesbaren Bande des Todes und die Riegel der Hoelle
zersprengt
und die Menge der boesen Geister niedergetreten;
Der Du Dich selbst als tadelloses Schlachtopfer fuer uns dargebracht
hast,
Deinen reinen, von aller Sünde unberuehrten und ihr
unzugaenglichen Leib zum Opfer hingebend
und durch diesen furchtbaren und unaussprechlichen Priesterdienst uns
das ewige Leben geschenkt hast,
Der Du zur Hoelle hinuntergestiegen bist,
die ewigen Riegel zertruemmert und den in der Tiefe Sitzenden den
Aufgang gewiesen hast,
den urboesen Drachen des Abgrundes aber mit goettlich weiser Lockung
gefangen genommen,
mit Ketten der Finsternis im Tartaros gebunden
und in unausloeschlichem Feuer und aeusserstem Dunkel gefesselt hast;
Du Weisheit des Vaters, deren Name gross ist,
Der Du den Bedraengten als grosser Helfer erscheinst
und erleuchtest diejenigen, die im Dunkel sitzen und im Schatten des
Todes;
Du Herr der ewigen Herrlichkeit
und des hoechsten Vaters geliebter Sohn !
Ewiges Licht vom ewigen Lichte !
Sonne der Gerechtigkeit,
erhoere uns, die wir Dich bitten,
und lass ruhen die Seelen Deiner Diener,
unserer vordem entschlafenen Vaeter und Brueder und der uebrigen
Blutsverwandten,
ja aller Glaubensverwandten aller Zeiten, deren Gedaechtnis wir jetzt
feiern:
Denn Du hast Gewalt ueber alles und haeltst in Deiner Hand alle Enden
der Erde,
Allgebieter, Allherrscher, Gott der Vaeter und Herr des Erbarmens,
Schoepfer des sterblichen und unsterblichen Geschlechts und aller
menschlichen Natur,
der entstehenden und wieder vergehenden,
des Lebens und des Hinscheidens,
des Hierweilens und der Versetzung in das Jenseits !
Der Du die Jahre den Lebenden bemissest und die Zeit des Todes
bestimmst,
in das Totenreich hineinfuehrest und wieder herausfuehrest,
bindest in Schwaeche und loesest in Kraft,
das Gegenwaertige zum Nutzen einrichtest und das Zukuenftige
zutraeglich anordnest,
der Du die mit dem Stachel des Todes Verwundeten
durch die Hoffnung der Auferstehung belebest;
Du Gebieter des Alls, Gott, unser Heiland, Du Hoffnung aller Enden der
Erde
und derer die weit auf dem Meere sind,
der Du auch an diesem letzten und grossen und heilbringenden Tage des
Pfingstfestes
uns das Geheimnis der heiligen und einwesentlichen und mitewigen und
unteilbaren und unvermischten DreiEinigkeit offenbart hast
und das Ueberkommen und die Ankunft Deines heiligen und
lebendigschaffenden Geistes in Gestalt feuriger Zungen ueber Deine
Apostel gegossen
und sie zu Freudenboten unseres frommen Glaubens eingesetzt
und als Bekenner und Verkuendiger der wahren Gotteslehre erwiesen hast;
der Du auch an Deinem hocherhabenen und heilbringenden Feste das Flehen
um Versoehnung fuer die, so in der Hoelle gehalten werden, anzunehmen
geruhest
und uns die grosse Hoffnung gewaerest,
den von ihren Qualen Umfangenen Nachlass und Erquickung von Dir
herabzusenden:
Erhoere uns Niedrige und Elende, die wir Dich bitten,
und lass die Seelen deiner entschlafenen Diener ruhen
an dem Orte des Lichtes, an dem Orte der Wonne, an dem Orte der
Erfrischung,
von wo hinwegflieht aller Schmerz, alle Trauer und alles Seufzen,
versetze ihre Geister in die Gezelte der Gerechten
und wuerdige sie des Friedens und der Erholung;
denn nicht die Toten werden Dich preisen, o Herr,
noch werden sich erkuehnen, die Danksagungen darzubieten,
diejenigen so in der Unterwelt sind;
wir aber, die wir leben, preisen Dich und beten Dich an
und bringen Dir dar suehnende Gebete und Opfer fuer ihre Seelen !
b)
O Gott, Du
Grosser und Ewiger, Heiliger
und Menschenliebender,
der Du uns gewuerdigt hast,
auch in dieser Stunde zu stehen vor Deiner unnahbaren Herrlichkeit
zur Besingung und zum Lobe Deiner Wunder,
versoehne Dich uns, Deinen unwuerdigen Dienern,
und verleihe uns die Gnade, zerknirschten Herzens und ohne Hochmut
Dir den dreimalheiligen Lobgesang und die Danksagung darzubringen
fuer Deine grossen Wohltaten, die Du an uns getan hast und immerfort an
uns noch tust.
Gedenke, Herr, unserer Schwachheit und vertilge uns nicht in unseren
Suenden,
sondern uebergrosse Gnade nach unserer Demut,
auf dass wir, der Finsternis der Suenden entronnen,
am Tage der Gerechtigkeit wandeln moegen
und, angetan mit der Ruestung des Lichtes,
unangefochten verbleiben von jeglicher Arglist des Boesen
und Dich, den einzigen wahren und menschenliebenden Gott,
fuer alles voll Zuversicht preisen.
Denn Dein ist das wahrhaft und wirklich grosse Geheimnis,
o Gebieter und Schoepfer des Alls,
sowohl die zeitliche Aufloesung Deiner Geschoepfe,
als auch die spaetere Wiederherstellung und die Ruhe in Ewigkeit.
Wir sagen Dir Dank fuer alles, fuer unseren Eingang in die Welt und
fuer unseren Ausgang,
welcher uns verheisst die Hoffnung auf die Auferstehung
und auf das unsterbliche Leben nach Deiner untrueglichen Offenbarung,
welches wir erlangen werden bei Deiner zweiten dereinstigen Ankunft.
Denn Du bist sowohl der Urheber unserer Auferstehung,
als auch der unbestechliche und menschenliebende Richter derer, die
gelebt haben,
und der Vergeltung Gebieter und Herr !
Da Du auch in hoechster Herablassung in unseres Fleisches und Blutes
verwandschaftliche Gemeinschaft getreten bist und unsere
unvermeidlichen Leiden,
indem Du sie freiwillig erduldetest, aus innerstem Erbarmen angenommen
hast,
so bist Du uns in dem, was Du selbst versuchend erlitten,
ein erfahrener Helfer geworden, wenn wir in Versuchung geraten.
Deshalb hast Du uns auch in Deine Freiheit von Leiden mit eingefuehrt.
Nimm denn nun an unsere Bitten und unser Flehen, Gebieter,
und lass ruhen alle Vaeter eines Jeden und Muetter und Kinder
und Brueder und Schwestern und sonstige Bluts- und Stammesverwandten,
auch alle Seelen, die in der Hoffnung der Auferstehung zum ewigen Leben
vordem entschlafen sind, und versetze ihre Geister und Namen in das
Buch des Lebens,
in den Schoss Abrahams, Isaaks und Jakobs,
in das Land der Lebendigen, in das Himmelreich, in das Paradies der
Wonne,
einfuehrend sie alle durch Deine Lichtengel in Deine heiligen
Wohnungen;
und erwecke auch unsere Leiber auf an dem Tage, den Du bestimmt hast
nach Deinen heiligen und untrueglichen Verheissungen.
So ist das nun, o Herr, kein Tod fuer Deine Diener,
wenn wir aus dem Leibe ausgehen und zu Dir, unserem Gott, eingehen,
sondern eine Hinuebersetzung von truebseligen
zu besseren und froehlicheren Umstaenden, Frieden und Freude.
Und wie wir auch wie andere gesuendigt haben,
sei gnaedig sowohl uns als auch ihnen;
denn niemand ist rein von Befleckung vor Dir,
auch nicht an einem Tag seines Lebens,
als Du allein, der Du ohne Suende auf Erden erschienen, unser Herr Jesu
Christe,
durch den wir alle die Gnade und die Vergebung der Suenden zu erlangen
hoffen.
Darum so erlasse und vergib und verzeihe uns und ihnen
als der guetige und menschenliebende Gott,
unsere Uebertretungen, die vorsaetzlichen und die unvorsaetzlichen,
die bewussten und unbewussten, die offenbaren und die geheimen,
welche wir in Taten und in Gedanken, in Worten
und in allen unseren Lebensaeusserungen und Bewegungen begangen haben.
Denen nun, die vorangegangen, schenke Du die Befreiung und Erquickung,
uns aber, die wir noch anwesend sind, segne;
gib uns ein gutes und friedliches Ende, sowohl uns, wie auch Deinem
ganzen Volke;
oeffne uns auch den Schoss Deiner Barmherzigkeit und Menschenliebe
an dem schrecklichen und furchtbaren Tage deiner Wiederkunft
und mache uns wuerdig Deines Reiches !
c)
O Gott, Du
Grosser und Allerhoechster, der
Du allein die
Unsterblichkeit hast
und wohnest in unnahbarem Lichte,
der Du die ganze Schoepfung in Weisheit erschaffen,
das Licht von der Finsternis geschieden
und gesetzt hast die Sonne zur Herrschaft ueber den Tag,
den Mond aber und die Sterne zur Herrschaft ueber die Nacht,
der Du uns Suender gewuerdigt hast,
auch am gegenwaertigen Tage mit Bekenntnis vor Dein Angesicht zu treten
und Dir die Abendverehrung darzubringen,
Du menschenliebender Gott,
lass unser Gebet vor Dich kommen wie Weihrauch
und nimm es an als duftenden Wohlgeruch.
Lass uns die gegenwaertige Abendzeit und die kommende Nacht friedlich
sein;
bekleide uns mit der Ruestung des Lichtes,
bewahre uns vor dem naechtlichen Grauen und vor jedem Ungemach,
welches im Finstern schleicht
und gib uns den Schlaf, den Du zur Erholung unserer Schwachheit
geschenkt hast,
frei von allen teuflischen Traeumen.
Ja, Du Gebieter des Alls, Spender des Guten,
auf dass wir auch auf unseren Schlafstaetten Reue fuehlen,
auch bei Nacht Deines allheiligen Namens gedenken
und durch die Beobachtung Deiner Gebote erleuchtet,
in der Freude unserer Seelen zur Lobpreisung Deiner Huld aufstehen
und Gebete und Flehen Deiner Barmherzigkeit darbringen moegen
fuer unsere eigenen Suenden und fuer Dein ganzes Volk,
welches Du
um der Fuerbitten willen der heiligen Gottesgebaererin
heimsuchen moegest mit Gnade !
Die
Geist-Taufe der Jünger am Pfingstfest
Predigt des Hl. Kyrillos von Jerusalem
(313 – 386)
* Quellenhinweis *
Einige
Gedanken zur Frucht des Geistes von Erzbischof STYLIANOS(geb. in Kreta,
Metropolit von Australien, Sydney):
(anlaesslich der
7.Vollversammlung des Weltkirchenrates in Canberra)
"Die Werke des Fleisches sind deutlich erkennbar: Unzucht,
Sittenlosigkeit, ausschweifendes Leben, Goetzendienst, Zauberei,
Feindschaften, Streit, Eifersucht, Jaehzorn, Eigennutz, Spaltungen,
Parteiungen, Neid und Missgunst, Trink- und Essgelage und aehnliches
mehr"
(Gal 5, 19-22)
im Gegensatz dazu:
"Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude,
Friede, Langmut, Freundlichkeit, Guete, Treue, Sanftmut und
Selbstbeherrschung" (Gal 5,22-23)
Der unvollstaendigen
Aufzaehlung der ueblen Werke der gefallenen Welt setzt der Apostel die
unendliche Zahl 9 der Frucht des Geistes entgegen...
Vielleicht taeten die kranken und belasteten Christen unserer Zeit gut
daran, sich wieder den wahren Quellen der christlichen Spiritualitaet
im Blick auf die "Erneuerung der Schoepfung" zuzuwenden, wo uns
verheissen wird, dass der Geist in uns als Troester wirkt. ...
Die Beschreibung der Frucht dieses troestenden Geistes beginnt mit der
Liebe und endet mit der Selbstbeherrschung... Der Liebe
(Selbsthingabe), als die erforderliche zentrifugale Kraft, die den
Christen zu bewegen beginnt, steht die Selbstbeherrschung als
zentripetale Kraft gegenueber, die ihn auf seiner Bahn haelt...
Als Christen duerfen uns dieser Wirkung sicher sein: der Heilige Geist
ist nicht der "unbekannte" Gott, ... der Heilige Geist wirkt in jedem
Augenblick als wahrer Gott in jeder Seele und zugleich ueberall in der
Schoepfung !
Einige Gedanken zur Realitaet des Heiligen Geistes von
Metropolit MICHAEL (geb. in Athen, Metropolit von Austria, Wien):
(Fachtagung 1998 der
roem.-kathol. Erzdioezese Wien)
"Der Heilige Geist weht, wo Er will," deshalb kann er auch nicht als zu
verwaltender Besitz betrachtet und es ist nicht sinnvoll "das Wirken
des Heiligen Geistes ausserhalb der Grenzen der eigenen Kirche in Frage
zu stellen."
Die Orthodoxe Kirche wird vielfach als "Spezialistin der
Pneumatologie", der Lehre vom Heiligen Geist, betrachtet.
Dadurch wird sie aber bedauerlicherweise einerseits oft als Vorbild zur
Schwaermerei hingestellt und andererseits als weltfremd und an den
konkreten Problemen der Menschen ganz uninteressiert beurteilt.
Tatsaechlich aber stellt in der Orthodoxie die "erfahrbare
Heilsgeschichte" den Ausgangspunkt fuer jede Theologie dar: Das
konkrete Wirken im konkreten Leben in der konkreten Geschichte steht im
Vordergrund und nicht abstrakte, erkenntnistheoretische, metaphysische
Spekulation zur Gottesfrage. Gerade deshalb sind wir ueberzeugt davon,
dass es keine Zeit in der Menschheitsgeschichte ausserhalb der Wirkung
des Heiligen Geistes gab, gibt und geben wird.
Ein Grundvertrauen auf den Heiligen Geist muessen die einzelnen
Christen fuer ihr konkretes Leben haben, aber auch die Gesamtkirche auf
Erden und deren Verantwortungstraeger bei Entscheidungen innerhalb der
Kirche koennen und muessen auf den Heiligen Geist vertrauen.
Fuer den Heiligungsprozess innerhalb der Kirche ist die Wirkung des
Heiligen Geistes sogar unerlaesslich.
Der Heilige Geist wirkt in jedem Augenblick als wahrer Gott in jeder
Seele und zugleich ueberall in der Schoepfung !
Die
vormals Unfruchtbare gebiert heute den Vorlaeufer Christi. Dieser aber ist die Fuelle aller Weissagung: Er wurde von den Propheten vorhergesagt, er, der im Jordan durch Handauflegung bezeugte die Erscheinung des Wortes Gottes, er, der Prophet, Verkuender und Vorlaeufer ist. |
Wie auf der Ikone des Konzils dargestellt, wird
das Kollegium der Bischöfe durch die vielgestaltigen
Kirchenväter ergänzt, die nicht Bischöfe
sind. Stellvertretend für sie sind auf der Ikone unter anderem
der Hofgelehrte des Kalifen von Damaskus mit Turban - unser Heiliger
Hymnograph Johannes von Damaskus und mit dem Korb als Kopfbedeckung und
der feurigen Rede der Heilige Spyridon, der wortgewaltige Verteidiger
des orthodoxen Glaubens zu erkennen.
Dass Pluralität auch bedeuten kann, dass ein einzelner Mensch
eine solche Fülle nicht mehr fassen kann, mag uns das Beispiel
des Kaisers, des weltlichen Herrschers der damaligen Oekumene zeigen,
der sichtbar überfordert in der Mitte der Ikone zu erkennen
ist.
Beachtet
mir auch, was für Menschen das waren, die diese strengen
und schweren Gebote zu hören bekamen: Arme und einfache
Männer,
die nicht schreiben und lesen konnten, die nirgendwo bekannt waren, die
sich nie mit den Gesetzen der Welt befassten, die sich vielleicht nicht
mal in öffentlichen Versammlungen hervortaten, Fischer und
Zöllner,
mit tausenderlei Armseligkeiten behaftet.
Wenn aber ein solcher Auftrag
schon die hohen und großen Leute verwirren kann, wie sollte
er
nicht jene niederschmettern und erschrecken, die völlig
unerfahren
waren und nie und nimmer von Amt und Würde geträumt
hatten? ...
Was für ein Trost hatten sie bei alldem denn?
Die Macht dessen, der sie aussandte!
Deshalb hat auch der Herr in seiner Rede allem anderen dies
vorangestellt: »Seht, ich sende
euch!«
Das genüge zu eurer Beruhigung, das genüge zu eurer
Ermutigung, damit ihr ohne
Furcht seid vor denen, die euch anfeinden.
ELIAS,
den Thesbiter, hast Du, Barmherziger, von der Erde hinweggenommen, auf dem Feuerwagen, o Logos Auf seine Bitten errette uns, die wir gläubig Dich lobpreisen und in Freude begehen sein gotterfülltes und ehrwürdiges Gedächtnis. |
Prophet ELIJA in der Ikonenmalerei
Nicht im
Beben der Erde,
sondern im linden Hauche,
hast du geschaut das Kommen Gottes, gottseligster ELIAS,
das einstens dich hat erleuchtet.
Auf dem Wagen aber bist du
vierspännig einhergefahren
und hast den Himmel durchquert
auf ungekannte Weise.
Gottbegeisterter, mit Staunen betrachtet.
Der Hl. ELIAS (eli-JA: " Mein Gott ist JAHWE )"
war ein mutiger Kämpfer für den Glauben an JAHWE, den
einen wahren Gott.
Er wird auch Thesbiter genannt, weil er aus Tischbe in Gilead kam,
einem rauhen Bergland im heutigen Ostjordanland beidseits des Flusses
Jabbok.
Er lebte im 9. Jahrhundert v. Chr. zur Zeit des Königs Ahab
(871 - 852 v.Chr.).
Von seinem Leben und Kampf gegen den " Baalkult " berichten uns die
Bücher der Könige des Alten Testaments.
König Ahab hatte, unter dem Einfluss seiner heidnischen Frau,
in der Hauptstadt Samarias einen Baalstempel errichten lassen und war
vom Glauben an den einen Gott der Väter abgefallen. Der Hl.
Prophet ELIAS kündigte dem König eine grosse
Dürre als Strafe Gottes an und kämpfte sein ganzes
Leben lang für den einen Gott des Volkes Gottes und mit Gottes
Hilfe gegen die vom Glauben abgefallenen Machthaber und falsche
Propheten des Heidentums. Mehrmals auf der Flucht vor der Staatsmacht,
wurde er immer wieder vom Herrn bestärkt, von Raben und
später sogar von Engeln des Herrn versorgt.
Dieses mutige Auftreten gegenüber den
Mächtigen und Gottes an ihm erwiesene Fürsorge machte
den Heiligen ELIAS zu einem in allen orthodoxen Völkern sehr
verehrten Volksheiligen.
Am Jordan gebietet der Hl. Elias, wie Moses in Gottes Namen dem Wasser,
ein Zeichen, dessen wir orthodoxe Christen auch heute bei jeder grossen
Wasserweihe gedenken. Am Ende seines Lebens sandte ihm Gott einen
feuriger Wagen, von feurigen Rossen gezogen und der Hl. ELIAS fuhr im
Wirbelsturm zum Himmel empor.
Auch nach dem Abschluss der patristischen Zeit im engeren Sinne haben
immer wieder bedeutende Autoren - vor allem im
griechisch-byzantinischen Raum - ihre Aufmerksamkeit dem Tischbiter
zugewandt, so beispielsweise Kaiser Leo VI. der Weise (886-912), der
nicht genau zu datierende Metropolit Theophanes Protothronos, ein nicht
näher identifizierter Mönch Joannes oder der
Kämpfer gegen die Pseudo-Union von Florenz und Bischof von
Ephesos, der Hl. MARKOS EUGENIKOS (um 1380 - nach 1453), von denen alle
- teilweise bis heute nicht editierte - Homilien, Enkomien oder
Kommentare zum Hl. ELIJA, dem Tischbiter stammen. Sieben nehmen einen
besonderen Platz ein, die von verschiedenen Manuskripten byzantinischer
Homiliare als Lesungen für den Festtag des Hl. Elija, den 20.
Juli, angegeben werden: je eine dem Hl. JOHANNES von DAMASKOS, dem Hl.
EPHRÄM dem SYRER und dem Hl. BASILEIOS von SELEUKIA sowie vier
dem Hl. JOANNES CHRYSOSTOMOS zugeschriebene Homilien. Dabei gehen die
Autoren nicht nur in ihren theologischen Ausdeutungen von Gestalt und
Werk des Propheten über den biblischen Textbefund hinaus,
sondern auch in ihren biographischen Angaben zum Hl. ELIJA. Quelle
hierfür dürften neben lokalen
Überlieferungen auch ausser- oder nachbiblische
jüdische Traditionen gewesen sein, die in den Midraschim
Aufnahme gefunden haben.
So zur Geburt des Propheten (dem Hl. JOHANNES von DAMASKOS oder dem Hl.
EPIPHANIOS von KRETA zugeschrieben, aus dem 11. Jahrhundert):
" Dieser aber, der heilige Mann Gottes, gehörte zum
Stamme Aarons und war in Arabien geboren. Im Augenblick seiner Geburt,
da er begann hervorzukommen in das Licht, schaute sein Vater
weissgekleidete Männer, die ihn in feurige Windeln wickelten
und ihm eine Feuerflamme zu essen gaben. Als er dieses den Priestern
erzählte, antworteten sie ihm: ´ Das Kind wird gross
werden für Gott, wird immer von Licht erfüllt sein,
und er wird Israel richten mit dem Schwert und dem Feuer. ´
Und sie nannten ihn den Tischbiter, da Tischbe die Stadt war, die bei
der Teilung den Priestern zugefallen war. Dort also lebte er und
übte die Tugend von Kindheit an und liess seine Seele durch
die brennende Gnade des Geistes einer Flamme ähnlich werden.
Niemand konnte bestreiten, dass dieser Mann so machtvoll wurde wie eine
Flamme, ein Schwert, das Feuer und das Wasser und all die anderen
Wundertaten; für sich konnte er sie erlangen, und anderen
konnte er sie senden nach seinem Wohlgefallen. "
In anderen
Quellen wird der Vater des Hl. Elija ´Sobak´
genannt, und vor allem die syrische Tradition sieht - ausgehend von dem
persischen Weisen Aphrahat (Darlegungen 15,5) - in Elija selbst einen
Angehörigen des Priesterstandes. Auch hier dürfte der
Ursprung der Überlieferung im Judentum zu suchen sein, wo die
Priesterschaft des Propheten von einigen, allerdings nicht von allen
rabbinischen Schriften behauptet wird, die ihn als Nachkommen Levis
sehen und seine Genealogie auf Lea zurückführen.
Die verschiedenen Ereignisse aus dem Leben des Propheten werden von
etlichen Vätern allegorisch bzw. typologisch gedeutet: So
sieht man:
- im vertrockneten Bach Kerit einen Hinweis auf das seiner Lebenskraft
beraubte Gesetz Israels
- im Gang nach Sarepta den Weg des Evangeliums zu den Heiden
- Elija´s Fortgehen aus Israel als Zeichen der Abkehr Gottes
vom jüdischen Volk
Die übergabe des Mantels an Elischa wird als
Präfiguration der Ausspendung der Gnade Christi an Seine
Jünger interpretiert und
die Teilung des Jordanwassers als ein Hinweis auf die christliche
Taufe.
Besonders reiche symbolische Deutung erfahren naturgemäss das
Opfer auf dem Karmel, der Aufenthalt auf dem Horeb und die Auffahrt.
Das Opfer auf dem Karmels wird - so beispielsweise von Gregorios von
Nyssa in seinem Tauftraktat - als ein Hinweis auf die Taufe verstanden:
Das Feuer ist der lebendigmachende Geist, der die Gottlosen verbrennt
und die Gläubigen erleuchtet.
über die Auffahrt in ihrer prophetischen Funktion sagt schon
Irenaios von Lyon:
"Auch ELIJA wurde in seiner leiblichen Wesenheit hinweggenommen,
prophetisch hinzeigend auf die Himmelfahrt der Geistigen !"
ähnlich vergleichen auch Papst Gregorius der Dialoge und
Isidorus die Auffahrt des Propheten mit derjenigen Christi.
Allerdings verweisen auch einige Väter deutlich auf die
wesensmässigen Unterschiede beider Auffahrten. So betonen
sowohl Joh.Chrysostomos wie Gregorius die grundlegende Differenz:
Während ELIJA nur mit fremder Hilfe
emporgeführt wurde, nämlich als "Knecht" mit Hilfe
des Wagens, fuhr CHRISTUS aus eigener Kraft und ohne ein entsprechendes
Gefährt zum Vater empor.
Auch der am Ende der Zeiten wiederkehrende ELIJA findet gelegentlich
bei den Vätern Beachtung. So bemerkt Johannes Chrysostomos in
seiner 57. Homilie zum Matthäus-Evangelium - und sicherlich in
Kenntnis der eschatologischen Deutung des Propheten durch die
rabbinische Literatur - unter Bezugnahme auf die Maleachi-Stelle, dies
sei gesagt, "um anzudeuten, dass der Thesbiter vor jener Ankunft, auf
welche das Gericht folgt, kommen werde; belehrt uns aber auch zugleich
über die Ursache seiner Ankunft. Welches ist diese Ursache ?
Er wird kommen, um die Juden zum Glauben an Christum zu bewegen, damit
sie nicht bei Seiner Ankunft samt und sonders zugrunde gehen.
...Ebendeshalb spricht auch Malachias auf das Allerbestimmteste, denn
er sagt nicht ´er wird das Herz des Sohnes zum Vater
wenden´, sondern ´des Vaters zum Sohne´.
Weil die Juden die Väter der Apostel waren, so sagt Christus,
Elias werde zu den Lehrern ihrer Söhne, d.h. der Apostel, die
Herzen der Väter, d.h. des jüdischen Volkes, wenden
...Wenn Er [CHRISTUS] sagt, ELIAS werde kommen und alles
wiederherstellen, dann meint Er den Elias selbst und die durch ihn zu
bewirkende Bekehrung der Juden"
27. Juli (9.August) |
2. August (15.August) Auffindung der Hl.Reliquien Jerusalem - Konstantinopel (428) . Hl. Erstmartyrer und Erzdiakon STEFAN Erster Blutzeuge für den Glauben der Kirche: "...Ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen ." Apg 6:5 -7:60 |
* St. Andreas-Bote: