In Memoriam Vater SERGIUS Heitz


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Vater SERGIUS Heitz

Erzpriester
Vater SERGIUS Heitz



ist am 7. Oktober 1998,
am Vorabend der Gedaechtnisfeier des Heiligen Sergius von Radonesch alten Stils,
im Alter von 90 Jahren und vier Monaten
aus der Muehsal dieses Aeons
"vom Vater des Lichtes, bei welchem keine Veraenderung ist, noch Wechsel des Lichtes und der Finsternis " (Jak 1:17)
zum Dienst im himmlischen Heiligtum abberufen worden .


Der bewegte Lebensweg, auf den ihn Gott gefuehrt hat, hat ihm weite Horizonte eroeffnet,
seine Lebensaufgabe blieb aber stets, der Orthodoxie im Westen einen fuer alle Christen zugaenglichen Raum zu schaffen.
Bis zuletzt hat er fuer die Festigung der deutschsprachigen Orthodoxie gekaempft,
sich abgemueht und sich trotz mannigfacher Hindernisse nicht entmutigen lassen.

Auch die Wechsel zwischen verschiedenen orthodoxen Jurisdiktionen,
die man ihm mancherorts oberflaechlicherweise vorgeworfen hat,
entsprangen in erster Linie der Sorge um die Weiterexistenz der deutschsprachigen Orthodoxie.

Dieser seiner Sorge verdanken wir nicht nur seine Buecher "Der Orthodoxe Gottesdienst",
die zuletzt unter dem Titel "Mysterium der Anbetung" in mehreren Baenden erschienen sind,
sondern auch den Katechismus " Christus in euch: Hoffnung auf Herrlichkeit "
wie auch einen Predigtband, unzaehlige Beitraege in Fachzeitschriften sowie die inhaltliche Planung und Gestaltung seiner eigenen Zeitschriften "Orthodoxie aktuel " , danach "Orthodoxie in der Gegenwart"
und nicht zuletzt
GRUENDER und GEISTLICHER VATER
unserer "ORTHODOXEN FRATERNITAET in DEUTSCHLAND".


Vater Sergius hat erst in diesem Jahr seinen Lebenslauf in Stichworten diktiert,
vor allem um die aus Anlass seines 90. Geburtstags veroeffentlichten Angaben zur Biographie richtigzustellen.
Als er dann mit seinem Diktat fertig war meinte er, dies sei ein Nekrolog. Er sollte recht behalten.


06.06.1908
geboren in Grafenstaden bei Strassburg im Elsass


24.06.1908
r.-k. getauft im Strassburger Muenster


1919-1924
r.-k. Bischoefliches Gymnasium in Strassburg


1924-1931
Studium an der roemisch-katholischen theologischen Fakultaet der Universitaet Strassburg;
befreundet mit orthodoxen Theologen wie
- Chrysostomos Koronaeos
, dem letzten Direktor der Hochschule von Chalki,
- Patriarch Justin von Bukarest,
- Metropolit Philaret, Koregent des minderjaehrigen bulgarischen Zaren,
- Archimandrit Benedict Ghius, dem spaeteren Reformator des rumaenischen Moenchtums und Gruender der akademischen Gemeinschaft vom "Brennenden Dornbusch"


16.07.1931
r.-k. Lateinische Priesterweihe


1935-1945
r.-k. Pfarrer in Hartmannsweiler im Oberelsass;
Gruendung eines oekumenischen Arbeitskreises zwischen Lutheranern und Katholiken;
Mitarbeit an der evangelischen Zeitschrift "Kirche und Liturgie";
Mitherausgeber einer kirchlichen Wochenschrift "Der Sonntag", die 1942/43 von den Nationalsozialisten verboten wurde;
Herausgabe eines Gesang- und Gebetsbuches fuer die Dioezese Strassburg: "Jubilate";
1936 erstes Mal Gemeindefeier der Ostervigil;
befreundet mit Abt Ildefons Herwegen in Maria Laach und Prof. Johannes Pinsk in Berlin.


1945-1947
r.-k. Studentenpfarrer in Paris;
Vizepraesident von "Istina";
regelmaessige Besuche bei Studienfreunden in Rumaenien


1946-1948
Stellvertretender r.-k. Generalvikar
fuer Auslaendische Katholiken und Auslaendische Nichtkatholiken in Frankreich


24. Juni 1948
Aufnahme in die Orthodoxie
Heirat mit Iljena Alexandrowna Gregorian


1. Maerz 1949
Weihe zum Priester fuer die franzoesischsprachigen Glaeubigen des Patriarchats Moskau in Paris;
Herausgeber der orthodoxen Zeitschrift "Dans l´ Esprit et la Verite";
Dozent am Institut Orthodoxe Saint-Denis (Patriarchat Moskau);
befreundet mit Vladimir Lossky, Paris und Alexej Hackel, Berlin


Herbst 1949
Hausgeistlicher in Rueschlikon/Zuerich, um die oekumenischen Beziehungen nicht zu belasten.


Mai 1950
Geburt und Tod des Sohnes Sergius


Herbst 1950
zurueck nach Paris, da die Schweiz keine Aufenthaltsgenehmigung erteilte


1952
Geburt der Tochter Olga in Paris


Oktober 1956
Auf Anraten und Empfehlung von
Erzbischof Ioann (Maximovitsch) von Shanghai und spaeter San Franzisko,
damals Bischof der Russischen Kirche im Ausland in Versailles
und im Auftrag des
rumaenischen Metropoliten Vissarion von Cernovic (Bukowina),
damals im Pariser Exil:
Uebersiedlung nach Deutschland mit Wohnsitz in Duesseldorf;
Gruendung einer deutschsprachigen Gemeinde



1958
Erste Osternacht in der Jan-Wellem-Kapelle an der Faehrstrasse 95, Duesseldorf;
Herausgabe von "Orthodoxie Heute"


1966
Ernennung zum Erzpriester anlaesslich der Herausgabe von
"Der Orthodoxe Gottesdienst Bd.1: Goettliche Liturgie und Sakramente",
Mainz (Matthias Gruenewald Verlag) 1966


1969
Beginn des trotz aller Enttaeuschungen und Muehen bis zu seinem Ableben engagiert durchgehaltenen orthodoxen theologischen Unterrichts an Samstagen in Duesseldorf, zunaechst in einer Privatwohnung, dann in der Trapeza der Faehrstrasse, der Ellerstrasse und im Alexianerkrankenhaus.

Die ersten Teilnehmer waren Arnold und Henk Pijnenburg (heute Erzpriester Chrysostomus),
Stephan Bakker (heute Protopresbyter Stephan) und Louis Berger (heute röm.-kath. Pfarrer in Kijkduin), spaeter Diakon Johannes Nothhaas und Heinz Becker Komuß


1970/71
Beschaffung eines geeigneten Gebaeudes als Residenz fuer den
zukuenftigen Erzbischof von Duesseldorf und Nordwestdeutschland (Patriarchat Moskau)
in der Ellerstrasse in Duesseldorf



Mai 1972
Nach Einfuehrung des neuen Erzbischofs von Duesseldorf und Nordwestdeutschland
Alexis (van der Mensbruegghe)
Teilnahme am Landeskonzil der russischen Kirche in Sagorsk (Sergiev Posad),
anbei Verleihung der Mitra von Patriarch Pimen.



Ab 1973
Teilnahme an Kongressen der schwedischen Sektion der
Fellowship St.Alban und St.Sergius in Upsala;

GRUENDUNG der "ORTHODOXEN FRATERNITAET fuer die deutschsprachigen Gemeinden"


1974/75
Voruebergehender Wechsel in die russische Dioezese des Patriarchats Konstantinopel
(Paris, rue Daru),
da " Erzbischof Alexis dem Gemeindeverein eine Satzungsaenderung aufzwingen wollte,
der die Gemeinde voellig entmuendigt und politischer Willkuer preisgegeben haette
(drohende Registrierung und Meldung der Gemeindemitglieder nach Moskau und exklusive Verfuegungsgewalt ueber die Finanzen durch den Erzbischof) "
-woertlich zitiert nach Vater Sergius Diktat;

Erscheinen der 1. Auflage von "Christus in euch: Hoffnung auf Herrlichkeit",
Orthodoxes Glaubensbuch fuer erwachsene und heranwachsende Glaeubige,

hrsg. von Sergius Heitz als Supplement der Zeitschrift "Orthodoxie Heute",
erarbeitet von Susanne Hausammann und Sergius Heitz.
Spaeter ins Niederlaendische, Franzoesische und Bulgarische uebersetzt.


1986
Erscheinen von "Mysterium der Anbetung, Bd. 1:
Goettliche Liturgie und Stundengebet der Orthodoxen Kirche",

hrsg von Sergius Heitz, uebersetzt und bearbeitet von Susanne Hausammann und Sergius Heitz,
Luthe-Verlag, Koeln

nach dreijaehriger Unterbrechung neue Folge von "Orthodoxie Heute" (bis zum 16. Heft, 1991/ II)


1988
Erscheinen von "Mysterium der Anbetung Bd. III:
Die Mysterienhandlungen der Orthodoxen Kirche und das taegliche Gebet der Orthodoxen Glaeubigen",

Luthe-Verlag, Koeln


6. August 1992
Gesuch um die Wiederaufnahme in das Patriarchat Moskau mit der Begruendung,
dass einerseits durch die neue politische Situation die damalige Bedrohung vorueber sei
und zudem die deutschsprachige Orthodoxie im Patriarchat Moskau besser aufgehoben erscheine,
da andere Jurisdiktionen mehr an der Pflege ihres eigenen kulturellen Erbes interessiert seien.


Oktober 1992
Aufnahme ins Patriarchat Moskau;
Verlust der Kirche an der Faehrstrasse 95, Duesseldorf an den 2. Priester;
Neugruendung mit Unterstuetzung durch Diakon Stefan Gross, den spaeteren Diakon Damian Langenscheidt und Priester Johannes Nothhaas und einen Teil der Gemeindemitglieder aus Duesseldorf der Gemeinde "zum Heiligen Michael und den Heiligen Koerperlosen Maechten"
zuerst in der Korneliuskapelle und dann im Alexianer Krankenhaus in Neuss bei Duesseldorf.


1994
Verbesserte und erweiterte Neuauflage von "Christus in euch: Hoffnung auf Herrlichkeit"
in Zusammenarbeit mit der serbisch-orthodoxen Moenchsskite des Heiligen Spyridon in Geilnau-Lahn,
Text typographisch überarbeitet von Protodiakon Stefan Gross
erschienen in Goettingen (Vandenhoek und Rupprecht)



1996
Mitarbeit an der Nachfolgezeitschrift von "Orthodoxie Heute":
"Orthodoxie in der Gegenwart" hrsg. vom Klimmeck-Verlag, Schliern (bisher 8 Hefte)

(aus der auch dieses In Memoriam zum Teil uebernommen wurde - Anm.des Homepage-Herausgebers)




Vater Sergius hat ein erfuelltes Leben vollenden duerfen.
Er hatte immer seine Arbeit fuer die deutschsprachigen orthodoxen Glaeubigen vor Augen.
Dabei bedeutete die Aufnahme in die Orthodoxie bei ihm nie, dass der Konvertit seine eigene Kultur, Mentalitaet und Sprache ablegen sollte, wenn er orthodox werden wollte.

Vater Sergius liess es nicht zu, dass der universelle Anspruch der Orthodoxen Kirche durch solche Opfer eingeengt wuerde.
Auf der Suche nach dieser im geistlichen und theologischen Sinne weiten Konzeption, was Orthodoxe Kirche sei, war seine Gemeinde zu den Heiligen Erzengeln zu Duesseldorf die Anlaufstelle fuer alle in diesem Sinne Suchenden.
Denn jede nationale Ausrichtung des Aufbaus einer Orthodoxen Kirche in der Diaspora - so wichtig diese im Anfang zur Sammlung und pastoralen Betreuung auch ist - verliert nach der zweiten, dritten Generation ihre geistliche Tragkraft, wenn die Kinder und Enkelkinder der eingewanderten Vaeter und Grossvaeter die Sprache ihrer Vorfahren im Gottesdienst nicht mehr verstehen.
Fuer diese Situation in der Zukunft hat Vater Sergius Vorarbeitet geleistet, dass die Orthodoxe Kirche bereit ist, die in Deutschland aufgewachsene neue Generation aufzunehmen und deren Verlust fuer die Orthodoxie zu vermeiden.
(letzter Abschnitt weitgehend zitiert nach Pfarrer Johannes Nothhaas, Mainz)




Da Vater Sergius mit ganzem Herzen und bis zuletzt mit vollem Einsatz
Liturg und Priester
war,
geziemt es sich,
mit einem auch an seinem Grabe gesprochenen Priestergebet zu schliessen:


"...Und wie Du ihn auf Erden zum Liturgen Deiner Kirche bestellt hast,
so lass ihn auch in Deinem himmlischen Altarraum stehen,
Herr !

Nimm ihn auf unter Deine Seligen und Engel !
Und wie Du auf Erden sein Leben verherrlicht hast,
so mache auch den Ausgang seines Lebens
zum Eingang in Dein Heiligtum!

Sein Geist werde denen beigezaehlt,
die Dir von Anbeginn gefallen haben ! "
AMEN.


 


zu der Wuerdigung zum 10.Todestag von Vater SERGIUS  (Autor: B.R. Dipl.Theol.(r.k.) Subdiakon NIKOLAUS THON in ORTHODOXIE AKTUELL)

Erzpriester Vater SERGIUS Heitz ist am 7. Oktober 1998, am Vorabend der Gedaechtnisfeier des Heiligen Sergius von Radonesch alten Stils, im Alter von 90 Jahren und vier Monaten aus der Muehsal dieses Aeons « vom Vater des Lichtes, bei welchem keine Veraenderung ist, noch Wechsel des Lichtes und der Finsternis  » (Jak 1:17) zum Dienst im himmlischen Heiligtum abberufen worden .
Der bewegte Lebensweg, auf den ihn Gott gefuehrt hat, hat ihm weite Horizonte eroeffnet, seine Lebensaufgabe blieb aber stets, der Orthodoxie im Westen einen fuer alle Christen zugaenglichen Raum zu schaffen. Bis zuletzt hat er fuer die Festigung der deutschsprachigen Orthodoxie gekaempft, sich abgemueht und sich trotz mannigfacher Hindernisse nicht entmutigen lassen. Auch die Wechsel zwischen verschiedenen orthodoxen Jurisdiktionen, die man ihm mancherorts oberflaechlicherweise vorgeworfen hat, entsprangen in erster Linie der Sorge um die Weiterexistenz der deutschsprachigen Orthodoxie.
Dieser seiner Sorge verdanken wir nicht nur seine Buecher « Der Orthodoxe Gottesdienst »,
die zuletzt unter dem Titel « Mysterium der Anbetung » in mehreren Baenden erschienen sind,
sondern auch den Katechismus  » Christus in euch: Hoffnung auf Herrlichkeit  »
wie auch einen Predigtband, unzaehlige Beitraege in Fachzeitschriften sowie die inhaltliche Planung und Gestaltung seiner eigenen Zeitschriften
« Orthodoxie aktuel  » , danach « Orthodoxie in der Gegenwart » und nicht zuletzt GRUENDER und GEISTLICHER VATER unserer « ORTHODOXEN FRATERNITAET in DEUTSCHLAND ».
Vater Sergius hat erst in diesem Jahr seinen Lebenslauf in Stichworten diktiert, vor allem um die aus Anlass seines 90. Geburtstags veroeffentlichten Angaben zur Biographie richtigzustellen. Als er dann mit seinem Diktat fertig war meinte er, dies sei ein Nekrolog. Er sollte recht behalten.
06.06.1908 geboren in Grafenstaden bei Strassburg im Elsass
24.06.1908 r.-k. getauft im Strassburger Muenster
1919-1924 r.-k. Bischoefliches Gymnasium in Strassburg
1924-1931 Studium an der roemisch-katholischen theologischen Fakultaet der Universitaet Strassburg;
befreundet mit orthodoxen Theologen wie – Chrysostomos Koronaeos, dem letzten Direktor der Hochschule von Chalki, – Patriarch Justin von Bukarest, – Metropolit Philaret, Koregent des minderjaehrigen bulgarischen Zaren, – Archimandrit Benedict Ghius, dem spaeteren Reformator des rumaenischen Moenchtums und Gruender der akademischen Gemeinschaft vom « Brennenden Dornbusch »
16.07.1931 r.-k. Lateinische Priesterweihe
1935-1945 r.-k. Pfarrer in Hartmannsweiler im Oberelsass;
Gruendung eines oekumenischen Arbeitskreises zwischen Lutheranern und Katholiken;
Mitarbeit an der evangelischen Zeitschrift « Kirche und Liturgie »;
Mitherausgeber einer kirchlichen Wochenschrift « Der Sonntag », die 1942/43 von den Nationalsozialisten verboten wurde;
Herausgabe eines Gesang- und Gebetsbuches fuer die Dioezese Strassburg: « Jubilate »;
1936 erstes Mal Gemeindefeier der Ostervigil; befreundet mit Abt Ildefons Herwegen in Maria Laach und Prof. Johannes Pinsk in Berlin.
1945-1947 r.-k. Studentenpfarrer in Paris;
Vizepraesident von « Istina »; regelmaessige Besuche bei Studienfreunden in Rumaenien
1946-1948 Stellvertretender r.-k. Generalvikar fuer Auslaendische Katholiken und Auslaendische Nichtkatholiken in Frankreich
24. Juni 1948 Aufnahme in die Orthodoxie Heirat mit Iljena Alexandrowna Gregorian
1. Maerz 1949 Weihe zum Priester fuer die franzoesischsprachigen Glaeubigen des Patriarchats Moskau in Paris;
Herausgeber der orthodoxen Zeitschrift « Dans l´ Esprit et la Verite »;
Dozent am Institut Orthodoxe Saint-Denis (Patriarchat Moskau); befreundet mit Vladimir Lossky, Paris und Alexej Hackel, Berlin Herbst
1949 Hausgeistlicher in Rueschlikon/Zuerich, um die oekumenischen Beziehungen nicht zu belasten.
Mai 1950 Geburt und Tod des Sohnes Sergius Herbst 1950
zurueck nach Paris, da die Schweiz keine Aufenthaltsgenehmigung erteilte
1952 Geburt der Tochter Olga in Paris Oktober
1956 Auf Anraten und Empfehlung von Erzbischof Ioann (Maximovitsch) von Shanghai und spaeter San Franzisko,
damals Bischof der Russischen Kirche im Ausland in Versailles und im Auftrag des rumaenischen Metropoliten Vissarion von Cernovic (Bukowina),
damals im Pariser Exil:
Uebersiedlung nach Deutschland mit Wohnsitz in Duesseldorf;
Gruendung einer deutschsprachigen Gemeinde
1958 Erste Osternacht in der Jan-Wellem-Kapelle an der Faehrstrasse 95, Duesseldorf;
Herausgabe von « Orthodoxie Heute »
1966 Ernennung zum Erzpriester
anlaesslich der Herausgabe von « Der Orthodoxe Gottesdienst Bd.1: Goettliche Liturgie und Sakramente », Mainz (Matthias Gruenewald Verlag)
1966 1969 Beginn des trotz aller Enttaeuschungen und Muehen bis zu seinem Ableben engagiert durchgehaltenen orthodoxen theologischen Unterrichts an Samstagen in Duesseldorf, zunaechst in einer Privatwohnung, dann in der Trapeza der Faehrstrasse, der Ellerstrasse und im Alexianerkrankenhaus.

Die ersten Teilnehmer waren Arnold und Henk Pijnenburg (heute Erzpriester Chrysostomus), Stephan Bakker (heute Protopresbyter Stephan) und Louis Berger (heute röm.-kath. Pfarrer in Kijkduin), spaeter Diakon Johannes Nothhaas und Heinz Becker Komuß 1970/71

Beschaffung eines geeigneten Gebaeudes als Residenz fuer den zukuenftigen Erzbischof von Duesseldorf und Nordwestdeutschland (Patriarchat Moskau) in der Ellerstrasse in Duesseldorf
Mai 1972 Nach Einfuehrung des neuen Erzbischofs von Duesseldorf und Nordwestdeutschland Alexis (van der Mensbruegghe) Teilnahme am Landeskonzil der russischen Kirche in Sagorsk (Sergiev Posad), anbei Verleihung der Mitra von Patriarch Pimen.

Ab 1973 Teilnahme an Kongressen der schwedischen Sektion der Fellowship St.Alban und St.Sergius in Upsala;
GRUENDUNG der « ORTHODOXEN FRATERNITAET fuer die deutschsprachigen Gemeinden »
1974/75 Voruebergehender Wechsel in die russische Dioezese des Patriarchats Konstantinopel (Paris, rue Daru),
da  » Erzbischof Alexis dem Gemeindeverein eine Satzungsaenderung aufzwingen wollte, der die Gemeinde voellig entmuendigt und politischer Willkuer preisgegeben haette (drohende Registrierung und Meldung der Gemeindemitglieder nach Moskau und exklusive Verfuegungsgewalt ueber die Finanzen durch den Erzbischof)  » -woertlich zitiert nach Vater Sergius Diktat;

Erscheinen der 1. Auflage von « Christus in euch: Hoffnung auf Herrlichkeit », Orthodoxes Glaubensbuch fuer erwachsene und heranwachsende Glaeubige, hrsg. von Sergius Heitz als Supplement der Zeitschrift « Orthodoxie Heute », erarbeitet von Susanne Hausammann und Sergius Heitz.

Spaeter ins Niederlaendische, Franzoesische und Bulgarische uebersetzt.

1986 Erscheinen von « Mysterium der Anbetung, Bd. 1: Goettliche Liturgie und Stundengebet der Orthodoxen Kirche », hrsg von Sergius Heitz, uebersetzt und bearbeitet von Susanne Hausammann und Sergius Heitz, Luthe-Verlag, Koeln nach dreijaehriger Unterbrechung neue Folge von « Orthodoxie Heute » (bis zum 16. Heft, 1991/ II)

1988 Erscheinen von « Mysterium der Anbetung Bd. III: Die Mysterienhandlungen der Orthodoxen Kirche und das taegliche Gebet der Orthodoxen Glaeubigen », Luthe-Verlag, Koeln

6. August 1992 Gesuch um die Wiederaufnahme in das Patriarchat Moskau mit der Begruendung, dass einerseits durch die neue politische Situation die damalige Bedrohung vorueber sei und zudem die deutschsprachige Orthodoxie im Patriarchat Moskau besser aufgehoben erscheine, da andere Jurisdiktionen mehr an der Pflege ihres eigenen kulturellen Erbes interessiert seien.

Oktober 1992 Aufnahme ins Patriarchat Moskau; Verlust der Kirche an der Faehrstrasse 95, Duesseldorf an den 2. Priester;

Neugruendung mit Unterstuetzung durch Diakon Stefan Gross, den spaeteren Diakon Damian Langenscheidt und Priester Johannes Nothhaas und einen Teil der Gemeindemitglieder aus Duesseldorf der Gemeinde « zum Heiligen Michael und den Heiligen Koerperlosen Maechten » zuerst in der Korneliuskapelle und dann im Alexianer Krankenhaus in Neuss bei Duesseldorf.

1994 Verbesserte und erweiterte Neuauflage von « Christus in euch: Hoffnung auf Herrlichkeit » in Zusammenarbeit mit der serbisch-orthodoxen Moenchsskite des Heiligen Spyridon in Geilnau-Lahn, Text typographisch überarbeitet von Protodiakon Stefan Gross erschienen in Goettingen (Vandenhoek und Rupprecht)

1996 Mitarbeit an der Nachfolgezeitschrift von « Orthodoxie Heute »: « Orthodoxie in der Gegenwart » hrsg. vom Klimmeck-Verlag, Schliern (bisher 8 Hefte) (aus der auch dieses In Memoriam zum Teil uebernommen wurde –

 Anm.des Homepage-Herausgebers) Vater Sergius hat ein erfuelltes Leben vollenden duerfen. Er hatte immer seine Arbeit fuer die deutschsprachigen orthodoxen Glaeubigen vor Augen. Dabei bedeutete die Aufnahme in die Orthodoxie bei ihm nie, dass der Konvertit seine eigene Kultur, Mentalitaet und sprache ablegen sollte, wenn er orthodox werden wollte. Vater Sergius liess es nicht zu, dass der universelle Anspruch der Orthodoxen Kirche durch solche Opfer eingeengt wuerde. Auf der Suche nach dieser im geistlichen und theologischen Sinne weiten Konzeption, was Orthodoxe Kirche sei, war seine Gemeinde zu den Heiligen Erzengeln zu Duesseldorf die Anlaufstelle fuer alle in diesem Sinne Suchenden. Denn jede nationale Ausrichtung des Aufbaus einer Orthodoxen Kirche in der Diaspora – so wichtig diese im Anfang zur Sammlung und pastoralen Betreuung auch ist – verliert nach der zweiten, dritten Generation ihre geistliche Tragkraft, wenn die Kinder und Enkelkinder der eingewanderten Vaeter und Grossvaeter die Sprache ihrer Vorfahren im Gottesdienst nicht mehr verstehen. Fuer diese Situation in der Zukunft hat Vater Sergius Vorarbeitet geleistet, dass die Orthodoxe Kirche bereit ist, die in Deutschland aufgewachsene neue Generation aufzunehmen und deren Verlust fuer die Orthodoxie zu vermeiden. (letzter Abschnitt weitgehend zitiert nach Pfarrer Johannes Nothhaas, Mainz) Da Vater Sergius mit ganzem Herzen und bis zuletzt mit vollem Einsatz Liturg und Priester war, geziemt es sich, mit einem auch an seinem Grabe gesprochenen Priestergebet zu schliessen: « …Und wie Du ihn auf Erden zum Liturgen Deiner Kirche bestellt hast, so lass ihn auch in Deinem himmlischen Altarraum stehen, Herr ! Nimm ihn auf unter Deine Seligen und Engel ! Und wie Du auf Erden sein Leben verherrlicht hast, so mache auch den Ausgang seines Lebens zum Eingang in Dein Heiligtum! Sein Geist werde denen beigezaehlt, die Dir von Anbeginn gefallen haben !  » AMEN.

 


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Dieser Nachruf im Netz seit: Hl. JULIANA 21.12.1998