24. Mai 2015
Gedächtnis der 318 Hl. Väter des 1. + 2. Ökumenischen Konzils in
Nicäa (325 + 381);
Hl. Simeon d. Stylite vom wunderbaren Berg,
Hl. Nikita d. Atyl. V. Perejaslavl,
Hl. Mönch Vincenz v. Lerins;
Hll. Apgl. Kiril und Methodi (n. a.
Kalender)
Fest der bulgarischen Schrift, Bildung und der slawischen
Literatur
05. Juni 2022
Gedächtnis der 318 Hl. Väter des 1. + 2. Ökumenischen Konzils in
Nicäa (325 + 381);
Hl. Hieromärtyrer DOROTHEOS, Bischof von Tyra † um 362;
Hll. Märtyrer MARKIAN, NIKANDER, HYPERECHIOS, APPOLONIOS, LEONIDAS, ARIOS,
GEORGIAS, SELENIAS, IRENÄOS und PAMBO von Ägypten † um 250 oder 305-311;
Hll. Märtyrer CHRISTOPHORUS und KONON von Rom † im 3. Jahrhundert;
Hl. ANUBIOS, Bekenner und Anachoret in Ägypten † im 4. oder 5. Jahrhundert; Hl. THEODOR,
Wundertäter und Einsiedler am Jordan † 583;
Hl. Abba DOROTHEOS von Palästina † um 570 oder 620;
Hl. KONSTANTIN, Metropolit von Kiew und ganz Russland † 1159;
Hl. THEODOR Jaroslawowitsch, älterer Bruder des Hl. Alexander Nevskij † 1233;
Hl. Mönch PETER von Korishsk in Serbien † 1270;
Hl. Mönchs-Neumärtyrer Mark von Smyrna, der in Chios umkam † 1801;
Sel. IGOR GEORG, Großfürst von Tschernigow und Kiew
(Mönchsname GABRIEL) (Übertragung der Gebeine);
Hll. Mönche BASSIAN und IONA von Petromsk (Solovki) (Erhebung der Gebeine);
Hl. Neumärtyrer MICHAEL † 1931;
Hl. Neumärtyrer NIKOLAUS † 1943.
Westliche Heilige: Hl. Apostelgleicher Hieromärtyrer BONIFATIUS (Winfried), "Apostel der Deutschen" † 754;
Hll. Hieromärtyrer ADALAR, erster Bischof von Erfurt und EOBAN, Bischof von
Utrecht, Gefährten des hl. Bonifatius † 754;
Hl. Märtyrer HILDEBRAND, Gefährte des hl. Bonifatius † 754;
Hll. Mönchsmärtyrer
WACCAR, GUNDEKAR, ELLEHER und HATHAWULF, Gefährten des hl. Bonifatius † 754;
Hl. Mönchsmärtyrer FELIX von Fritzlar † um 790.
Ikonen der Gottesgebärerin: Gottesmutterikone von IGOR.
7. Sonntag nach Ostern
Dieser
Sonntag gedenkt der Bischöfe, die am Konzil von Nicäa teilgenommenen haben, dem
ersten der sieben Ökum. Konzile.
Die Konzile, unabhängig von jedem
einzelnen betrachtet, haben für die Kirche große Bedeutung. Aber das
Konzil von Nicäa nimmt einen besonderen Platz in der Geschichte der
christlichen Lehre ein: denn es hat, indem es die Göttlichkeit Christi
bekräftigt hat, in gewisser Weise die Grundlage für alle späteren
Definitionen gelegt.
Das
Gedenken der Väter von Nicäa an diesem Sonntag bedeutet nicht, dass die
Kirche die persönliche Heiligkeit eines jeden der Bischöfe, die daran
teilgenommen haben, erklärt oder ehrt.
Die Kirche erweist heute
vielmehr dem kollektiven Zeugnis die Ehre, dass die Versammlung von
Nicäa für die christliche Welt abgelegt hat.
Die Epistel weist auf die
Pflichten pastoralen Amtes hin, insbesondere auf die Pflicht,
lehrmässige Abweichungen zu bekämpfen.
Das Evangelium der Liturgie, das
den Worten des Erlösers nach dem Abendmal entnommen ist, drückt die
gleiche pastorale Besorgnis aus.
Dieser
Sonntag gehört schon in den Vorstellungsbereich von Pfingsten.
Denn die
EINE Kirche glaubt, dass das Konzil von Nicäa wie die anderen Ökum.
Konzile und wie die Versammlung der Apostel selbst in Jerusalem unter
der Inspiration des Heiligen Geistes gelehrt hat. (entnommen dem Buch:
„Das Jahr der Gnade des Herrn“ von einem Mönch der Ostkirche).
„Umkreise
uns mit Deinen heiligen Engeln, damit wir, geleitet und bewacht von
ihrem Heere, die Einheit des Glaubens und die Erkenntnis Deiner
unsichtbaren und unbegrenzten Herrlichkeit erlangen, denn Dein ist die
Ehre in Ewigkeit. Amin. (aus dem Stundengebet der Orthodoxen Kirche).
Das Auferstehungstroparion (Ton 6):
Die Engelskräfte standen vor deinem ehrwürdigen Grabe, und die Wächter waren
wie tot.
Maria stand am Grabe, suchend deinen makellosen Leib.
Gefangen hast du den Hades, ohne von ihm umstrickt zu werden.
Begegnet bist du der Jungfrau, das Leben spendend.
Der du erstanden bist von den Toten, o Herr, Ehre sei dir.
Das Kondakion (Ton 6):
Mit der lebenschaffenden Hand die Toten alle aus den
düsteren Tälern auferweckend,
hat der Lebenspender, Christus der Gott, die
Auferstehung dem Menschengeschlecht gegeben:
Er ist fürwahr der Erlöser aller,
die Auferstehung
und das Leben,
und der Gott des Alls.
Apostellesung des Sonntags (Apg 20,16-18;28-36):
Paulus hatte sich entschlossen, an Ephesus vorbeizufahren, um in der Provinz
Asien keine Zeit zu verlieren. Denn er hatte es eilig, weil er, wenn möglich,
am Pfingstfest in Jerusalem sein wollte.
Von Milet aus schickte er jemand nach Ephesus und ließ die
Ältesten der Gemeinde zu sich rufen.
Als sie bei ihm eingetroffen waren, sagte er: Ihr wisst, wie ich vom ersten Tag
an, seit ich die Provinz Asien betreten habe, die ganze Zeit in eurer Mitte
war.
Gebt Acht auf euch und auf die ganze Herde, in der euch der Heilige Geist zu
Bischöfen bestellt hat, damit ihr als Hirten für die Kirche Gottes sorgt, die
er sich durch das Blut seines eigenen Sohnes erworben hat.
Ich weiß: Nach meinem Weggang werden reißende Wölfe bei euch eindringen und die
Herde nicht schonen. Und selbst aus eurer Mitte werden Männer auftreten, die
mit ihren falschen Reden die Jünger auf ihre Seite ziehen. Seid also wachsam
und denkt daran, dass ich drei Jahre lang Tag und Nacht nicht aufgehört habe,
unter Tränen jeden einzelnen zu ermahnen. Und jetzt vertraue ich euch Gott und
dem Wort seiner Gnade an, das die Kraft hat, aufzubauen und das Erbe in der
Gemeinschaft der Geheiligten zu verleihen.
Silber oder Gold oder Kleider habe ich von keinem verlangt; ihr wisst selbst,
dass für meinen Unterhalt und den meiner Begleiter diese Hände hier gearbeitet
haben. In allem habe ich euch gezeigt, dass man sich auf diese Weise abmühen
und sich der Schwachen annehmen soll, in Erinnerung an die Worte Jesu, des
Herrn, der selbst gesagt hat: Geben ist seliger als nehmen. Nach diesen Worten
kniete er nieder und betete mit ihnen allen.
Evangelium des Sonntags (Joh 17,1-13):
In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und sprach:
Vater, die Stunde ist da. Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich
verherrlicht.
Denn du hast ihm Macht über alle Menschen gegeben, damit er allen, die du ihm
gegeben hast, ewiges Leben schenkt.
Das ist das ewige Leben: Dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen und Jesus
Christus, den Du gesandt hast.
Ich habe Dich auf der Erde verherrlicht und das Werk zu Ende geführt, das Du
mir aufgetragen hast.
Vater, verherrliche Du mich jetzt bei Dir mit der Herrlichkeit, die ich bei Dir
hatte,
bevor die Welt war.
Ich habe Deinen Namen den Menschen offenbart, die Du mir aus der Welt gegeben
hast. Sie gehörten Dir und Du hast sie mir gegeben, und sie haben an Deinem
Wort festgehalten. Sie haben jetzt erkannt, dass alles, was Du mir gegeben
hast, von Dir ist. Denn die Worte, die Du mir gegeben hast, gab ich ihnen und
sie haben sie angenommen. Sie haben wirklich erkannt, dass ich von Dir
ausgegangen bin, und sie sind zu dem Glauben gekommen, dass Du mich gesandt
hast.
Für sie bitte ich; nicht für die Welt bitte ich, sondern für alle, die du mir
gegeben hast; denn sie gehören Dir.
Alles, was mein ist, ist Dein, und was Dein ist, ist mein; in ihnen bin ich
verherrlicht.
Ich bin nicht mehr in der Welt, aber sie sind in der Welt, und ich gehe zu Dir.
Heiliger Vater, bewahre sie in Deinem Namen, den Du mir gegeben hast, damit sie
eins sind wie wir.
Solange ich bei ihnen war, bewahrte ich sie in Deinem Namen, den Du mir gegeben
hast.
Und ich habe sie behütet und keiner von ihnen ging verloren, außer dem Sohn des
Verderbens, damit sich die Schrift erfüllt.
Aber jetzt gehe ich zu Dir.
Doch dies rede ich noch in der Welt, damit sie meine Freude in Fülle in sich
haben.
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Ehre sei Dir, o Herr, Ehre sei Dir! Δόξα
σοι, Κύριε, δόξα
σοι! Slavă Ţie,
Doamne, slavă Ţie!
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In der
Apostelgeschichte haben wir heute gehört, dass sich der Apostel
Paulus, als das Pfingstfest bevorstand, auf den Weg nach Jerusalem
gemacht hat, um zu diesem Fest mit all denen zusammen zu sein, die
einst an diesem Tag die Gaben des Heiligen Geistes empfangen hatten. Er
war der einzige Apostel, der damals an diesem Abend nicht mit den
anderen zusammen im Obergemach gewesen war. Der Herr jedoch hatte auch
ihm die echte Bekehrung, die sein ganzes Herz, all sein Denken und sein
gesamtes Lebens erfasste, geschenkt. Er beglückte ihn mit den
Gaben des Heiligen Geistes als Antwort auf dessen völlige und
äußerste Hingabe Ihm, Gott, Den er jedoch noch nicht kannte,
Den er aber mit ganzem Herzen verehrte.
Auch
wir nähern uns dem Pfingstfest. In der nächsten Woche bereits
werden wir dieses Ereignis feiern. Paulus dachte auf seinem Weg nach
Jerusalem daran, was mit ihm auf einer anderen Reise, auf der von
Jerusalem nach Damaskus einst geschehen war, als auch ihm auf das Gebet
des Ananius hin die Gaben des Heiligen Geistes geschenkt wurden. Auch
wir sollten, jeder für sich, über all das Nachsinnen, was
Gott uns geschenkt hat und auch wir sollten darüber reden. Er hat
uns ins Sein berufen und uns Leben eingehaucht. Nicht nur Leben
für unseren Leib, sondern auch Leben, das uns Gott verwandt sein
lässt: Sein eigenes Leben. Er hat es uns gegeben, damit wir Ihn
Selbst erkennen können, Ihn den Lebendigen Gott. Er hat es
für uns möglich gemacht, dass wir im Evangelium und auf all
unseren Lebenswegen Seinem Einziggeborenen Sohn begegnen können,
unserem Herrn Jesus Christus. In der Taufe, in der Myronsalbung, in der
Teilhabe am Leib und Blut Christi in der Kommunion, in Geheimnis des
stillen Gebets und in all den Minuten, in denen Gott uns ganz nahe
gekommen ist, obwohl wir in diesen Augenblicken gar nicht an Ihn
gedacht hatten, hat Er uns so viel geschenkt.
Lasst
uns die kommende Woche oder wenigstens einige Stunden in ihr über
all das nachdenken, was uns gegeben worden ist und uns dabei
gleichzeitig die Frage stellen: Können wir uns wirklich zu den
Jüngern Christ zählen? Wir wissen vom Apostel Paulus, was es
heißt, ein Jünger Christi zu sein. Paulus sagte, dass das
Leben für Ihn Christus und der Tod für ihn ein Gewinn ist,
denn solange er noch in seinem Leibe lebt, ist er getrennt von
Christus, Den er liebt, Der für ihn alles im Leben geworden war,
nicht nur im irdischen Leben, sondern auch für die Ewigkeit.
Gleichzeitig jedoch meint Paulus auch, dass er bereit ist zu leben und
nicht zu sterben, weil andere auf der Welt ihn brauchen. Dies war sein
Maß des Seins mit Christo. Dies wird so wunderbar klar aus der
Übereinstimmung eines kurzen Ausspruchs in der Apostelgeschichte
mit einem anderen Vers im Evangelium. Sowohl der Herr Jesus Christus
wie auch der Apostel sprechen davon, dass sie nun zum Vater
zurückkehren, dass die Zeit des Aufbruchs zu Ihm nahe ist. Das
Leben Paulus´ in Christus war soweit herangereift und so mit dem,
was Christus ausmachte, gleich geworden, ja sogar noch mehr, er war
dem, was Christus war und wer Er war, so gleich geworden, dass alles,
was zu Christus gehörte, auch seins geworden war. In der Tat war
das Leben für Paulus Christus und er sehnte sich danach zu
sterben. Doch er hatte von Gott etwas viel größeres gelernt,
als diese Sehnsucht nach Freiheit und nach der Zwiesprache mit Gott,
Den er so verehrte und Dem er so innig diente. Er hatte erfahren, dass
das Geben größere Freude macht als das Empfangen. Nachdem
ihm so viel Großes und Heiliges geschenkt worden war, war er
bereit weiter zu leben und zu geben und zu geben und zu geben.
Auch
alle Heiligen haben das Wort Christi: Niemand hat größere
Liebe, als der der sein Leben hingibt für seine Freunde, recht
verstanden. Paulus, die anderen Apostel und eine Unmenge von Heiligen
haben ihnen folgend ihr Leben hingegeben, haben es tagein tagaus
aufgebraucht, sich selbst vergessend und jeglichen Gedanken und
jeglichen Kummer um sich selbst beiseitegeschoben, damit sie einzig an
die denken konnten, die sich nach Gott sehnten, die nach dem Wort der
Wahrheit dürsteten, die Gottes Liebe bedurften. Sie lebten
für andere, sie gaben so großzügig wie sie empfingen.
Auch
wir sind berufen zu dieser Freude berufen, die jubelnd Leben spendet,
berufen zu dieser wunderbaren Freude des Gebens, von sich selber
abzusehen, um frei zu sein zum Schenken und zum Geben in
sämtlichen Bereichen des Lebens, sei es kleinste Dinge oder
große. Dieses kann uns nur die Kraft des Heiligen Geistes lehren,
die uns mit Christus eins werden lässt, die uns mit Ihm zu einem
Leib vereinigt, in einen Leib, in dem viele, viele Menschen in
völliger Gemeinschaft miteinander verbunden sind, eins mit Gott,
Der unser Einssein darstellt.
Lasst
uns über all dies nachdenken, was wir von Gott erhalten haben und
uns gleichzeitig die Frage stellen, was wir Ihm geben können,
damit auch Er sich über uns freuen kann, dass Er gewiss sein kann,
nicht umsonst gelebt zu haben und nicht umsonst gestorben zu sein.
Gleichzeitig lasst uns auch darüber sinnen, was wir denen, die um
uns sind, geben können, angefangen vom kleinsten und einfachsten
Geschenk für einen Menschen an unserer Seite bis hin dazu, alles
zu geben, alles, was wir können, denen, die es mehr bedürfen.
Dann wird das Pfingstfest auch für uns wie ein wahres Fest sein,
ein Fest des Lebens als Geschenk, ein Geschenk, welches uns alle eins
werden lässt, eins in einem Leib, der es anderen auf der Erde
ermöglicht das Himmelreich zu erblicken, der auch für diese
dann gleichzeitig Quelle des Lebens und der Freude sein wird, sodass in
der Tat unsere Freude und die Freude aller, denen wir begegnen,
Wirklichkeit wird. Amen. (Entnommen dem Buch: „Durch das
Kirchenjahr“ von Metropolit Anthoy (Bloom).
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